
Als Kind hat Leonie Reineke Kassetten vollgequatscht und vollgesungen. Heute quatscht sie das Radio voll – mit mehr Konzept, aber mit der gleichen Leidenschaft wie als Kind.
Gesungen hat sie später auch an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Dort studierte Leonie Reineke Musikwissenschaft und Gesang. Damit ihre Gedanken nicht in Bücherregalen verschwinden und weil sie das Navigieren zwischen Menschen, Musik, Studiotechnik und Computerprogrammen liebt, führte ihr Weg zum Radio.
Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Genretabus gibt es für sie nur beim persönlichen Geschmack, nicht im journalistischen Sichtfeld. Sie ist Mitglied im Projektbeirat Neue Musik des Deutschen Musikrats und bietet regelmäßig Lehrveranstaltungen zu Rundfunkarbeit an Musikinstitutionen, Universitäten und Kunsthochschulen an.
In den Jahren 2015, 2016 und 2020 plante und leitete sie das Festival „nano“ für zeitgenössische Musik in Essen. Sie war in verschiedenen Jurys tätig, u.a. beim Fonds Experimentelles Musiktheater, den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt und der Kulturverwaltung Berlin.
2017 wurde sie mit dem Folkwang-Preis in der Sparte Musikwissenschaft ausgezeichnet, 2018 erhielt sie den Reinhard-Schulz-Preis für zeitgenössische Musikpublizistik. Sie lebt in Köln, Baden-Baden und der Deutschen Bahn.