Alte Musik ist eine Musik unserer Tage, also eigentlich Neue Musik. Sie muss immer wieder neu gedeutet werden, denn der Notentext erfordert neben der Auseinandersetzung mit den historischen Voraussetzung viel Phantasie und Gespür für Instrumentierung, Verzierungen und Improvisation.
Insofern handelt es sich um einen lebendigen Dialog mit der musikalischen Vergangenheit. Alte Musik ist historische Musik in einem möglichst historischen Klang. Und: Alte Musik ist häufig in Vergessenheit geratene Musik, deren Aufführungstradition unterbrochen war, die also wieder entdeckt werden musste und immer noch wieder entdeckt wird.
Das betrifft nahezu die gesamte Musik von den ersten schriftlichen Quellen um 900 bis in die Zeit um 1700 – über 800 Jahre Musikgeschichte! Und genau an diesem Punkt möchte die Sendestrecke einsetzen: Alte Musik neu entdecken, ungewöhnliches Repertoire vorstellen, vergessene Instrumente aufspüren und damit neugierig machen auf eine Klangwelt, die alles andere als verstaubt und knöchern ist.
Wir präsentieren im Wechsel neue Einspielungen, Ensembles, Festival-Berichte, Veranstaltungsreihen und eigene Produktionen aus der Alten Musik. Dazu kommen Interpretationsvergleiche, Instrumentenkunde, Instrumentierungsfragen, Künstler- und Komponistenjubiläen und Buchveröffentlichungen.