Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, CDU, hält es für unerlässlich, mit den USA im Gespräch zu bleiben. Es sei wichtig, daran zu arbeiten, dass das Misstrauen nicht wachse und es am Ende wegen Missverständnissen zu kriegerischen Konflikten komme, sagte Röttgen im SWR Tagesgespräch. Dazu dienten auch Gespräche wie die heute mit US-Außenminister Pompeo in Berlin.
Es gebe grundlegende Unterschiede, gerade was den Nahen Osten anbelange, zwischen der deutschen und der US-Außenpolitik, erklärte der CDU-Politiker. Seiner Einschätzung nach wollten die USA aber keinen Krieg in der Golfregion; US-Präsident Trump sei seinem Selbstverständnis nach "kein Krieger, sondern ein großer Dealmaker", der sich vor allem um Innenpolitik kümmern wolle.
Röttgen räumte ein, dass Deutsche und Amerikaner beim Atomabkommen mit dem Iran auf unterschiedlichen Seiten stünden. Derzeit sei das Thema festgefahren, weil Trump so viel Druck mache und ein derartiges Säbelrasseln mit schweren wirtschaftlichen Konsequenzen für den Iran vollziehe, dass es für diesen "schlicht nicht möglich" sei, an den Verhandlungstisch zu kommen. Deshalb müsse man die Themenpalette erweitern und mit dem Iran über andere Dinge statt nur über das Nuklearabkommen reden, um die Spannungen zwischen den USA und Iran einzudämmen, schlug der Außenpolitiker vor.
Röttgen sprach sich dafür aus, die USA bei der Einrichtung einer Schutzzone in Nordsyrien zu unterstützen. Man arbeite jetzt bereits zusammen, um die Kurden zu schützen. Solche Maßnahmen seien wichtig, um Ruhe in der Region zu bewahren und Konflikte zu vermeiden. Dem könne Deutschland sich nicht entziehen.