Trio E. T. A.

Junge Talente auf der Bühne – und ein Stück, das ein junges Talent 1880 komponierte. Seit seinem ersten Preis beim Deutschen Musikwettbewerb 2021 zählt das Trio E. T. A. zu den Senkrechtstartern der Kammermusik-Szene, und da es seinen Namen einem der vielseitigsten Künstler der Romantik, dem komponierenden, zeichnenden und dichtenden Juristen E. T. A. Hoffmann, verdankt, wird es uns sicherlich hören lassen, welchen großen Vorbildern der 18-jährige Claude Debussy in seinem Klaviertrio Reverenz erweist. Haydn gehört zwar nicht zu ihnen, aber dessen 45 (!) Trios sind ohnehin eine Welt für sich: jedes anders, überraschend, experimentell – das 29. Trio endet mit einem wilden Presto in stampfendem Dreivierteltakt. Ihr Interesse an Raritäten der Gattung beweisen die drei Musiker:innen schließlich mit dem 1952 entstandenen Werk von Arno Babadjanian. 2001 wurde ein Asteroid nach dem armenischen Komponisten benannt. Sein Klaviertrio hingegen ist kaum bekannt – dabei umschifft es ebenso virtuos wie verspielt das in den letzten Jahren der Stalin-Ära geltende Verbot Neuer Musik.