Künstler Jonathan Meese würde bei den Bayreuther Festspielen am liebsten "Chef sein von dem Laden" und alles selbst machen, jede Inszenierung. Diesen Wunsch äußerte der 49-jährige Künstler in einem Interview mit der Deutschen Presse Agentur am 20. Januar. Er will aber ansonsten keine Opern mehr inszenieren, außer in Bayreuth und "am liebsten 'Parsifal'", so der in Tokio geborene Künstler, der regelmäßig den Hitler-Gruß als künstlerisches Element bei seinen Auftritten einsetzt. Nach seinem gescheiterten Bayreuth-Engagement bezeichnete Messe sich 2014 selbst als "Erzparsifal".
Meese geht aber davon aus, dass die "weltgleichgeschaltete" Führung in Bayreuth ihn nicht mehr engagieren wird: "Da wird nichts passieren." Aber Bayreuth tue immer noch sehr weh, erklärte der Künstler zu seiner verhinderten Parsifal-Inszenierung für die Saison 2016. Die Wagner-Festspiele hatten die Zusammenarbeit für "Parsifal" aus Kostengründen 2014 frühzeitig beendet. Meese wollte damals die Wagnerianer mit seiner Inszenierung von den Festspielen vertreiben. Im Rückblick wirft er den Festspielen "Gefallsucht" vor und Richard Wagner "gleichschalten" zu wollen.