Sprechen wir zunächst ein wenig vom Excoordismus in der Kunst.
Wie ich schon bei der Vorstellung der Zehn neuen Gedichte, angelegt und zusammengestellt um das Thema Lieb im Rahmen des Festivals Via n.3 im Jahre 1997 erwähnte, zwingt uns das unvorstellbar Poetische, verschiedenartig und vielfältig in seinen Inhalten und Bedeutungen, jenseits des Imaginären im unendlich Großen, im Kosmischen zu forschen, dessen tiefster Grund genau und gegenständlich wird. Dieses Ausweiten findet in allen Bereichen der Verskunst statt, in ihren Bausteinen, in ihrer Mechanik, ihren Rhythmen, Themen, Stimmungen usw..., und sie verdichtet sich in einer neuen Koordination, die über das Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren oder Dividieren hinausreicht, um die Dispersivität, die Austauschbarkeit der Themen, der sich bedingenden, assoziativen, distributiven oder sich kumulierenden Elemente-Gruppen zu erreichen, in Ringen, in vektoriellen, hängenden oder einander folgenden Räumen usw...
Ich speise unter Unendlichkeiten, die nebeneinander ruhen (1 & 2)
Im unentwegten Vorangehen durch neue Etappen zu der konkreten Ewigkeit der paradiesischen Gesellschaft des Kosmos müssen wir unser eigenes Herkommen in allen Bereichen, und damit auch in dem der Verskunst ablegen und ein neues System entfalten, den Excoordismus, dessen Bedeutung eine Abkürzung der französischen Termini für Ausströmen/Extension und Koordinierung/Coordination ist.
Ich lese neben Unendlichkeiten, die sich addieren (3 & 4)
Wenn wir zeigen, dass die Kunst bewegende Strukturen umfasst, von den einfachsten bis hin zu ganz komplizierten, müssten wir zumindest über den "Fragmentarismus" kommen, Bruchstücke von Zeichen, und weiter zu den Infra-Partikeln der Poesie. Der Esthapeirismus im Bereich der Verse wird zum schlichten Sprungbrett in den Paraesthapeirismus, das Jenseits des Vorstellbaren, das Unvorstellbare, verschiedenartig und vielschichtig, in seinen Inhalten und Bedeutungen.
Ich male zwischen übereinanderliegenden Unendlichkeiten (5 & 6)
Im Übrigen schreiten wir auch im unendlich Großen voran, im Kosmischen, dessen Grund genau und gegenständlich wird. Dieses Ausweiten findet in allen Bereichen der Dichtung statt, in der Tomäik der Mechanik, der Elemente, der Assoziierungen oder der Rhythmik, der Themen, der Reaktik, der Stimmung oder des Milieus, des Ertrags, der Anzahl der Vortragenden, der Kritik oder der Pathologie der Gedichte, der Therapeutik oder der Wiederherstellung, der Notation, der Pädagogik oder der Propaganda, der Gesamtschau oder des Zentrums der Spiegelungen, der Geschichte oder der Chronik der poetischen Arrangements.
Ich spiele in voneinander subtrahierten Unendlichkeiten (7& 8)
Hingegen erscheint uns das Verströmen des Gedichts im unendlich Kleinen oder Großen als unzulänglich ohne das Super-Koordinieren der Arrangements, welches über das Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren hinausgeht; durch Dispersivität, Austauschbarkeit, die Gegebenheiten der commutierenden, assoziierenden, distributiven und kumulativen Gruppen, durch Ringe, Körper, vektorielle, hängende, sich folgende Räume, angereichert durch infra-anti-para-post-extra-super-Punkte, Linien, Oberflächen, symmetrische oder asymmetrische Elemente, koordiniert und unkoordiniert, Angrenzungen, Mehrfachdeutungen, Zwänge, Gegenzwänge, Konstanten, Gleiten, Deformationen, Transmigrationen, Simulationen, Substitutionen, Variationen der implantierten Kerne, Achsen, Signale, Gedichte, tatsächliche oder suggerierte Bezüge usw...
Ich schlafe auf miteinander verbundenen Unendlichkeiten (9 & 10)
Die Meisterwerke der excoordistischen Poesie werden auf immer ihren Platz in der Geschichte der Vision der Welt, des Klanges finden, in diesem unerschlossenen eigenständigen Teil der Kunst der Verse.
- Festivaljahrgänge
- Donaueschinger Musiktage 2002
- Themen in diesem Beitrag
- Philippe Broutin, 10 Petites Pieces Supplémentaires