Der unbekannte Bruckner – Er konnte über sich selbst lakonisch schimpfen: "Ich Esel!!!". Er wusste, dass er mit seiner Musik völlig neue Wege beschritt und dass er damit provozierte. Zu Lebzeiten sah er sich stets vehementer Kritik ausgesetzt, Erfolge stellten sich erst in der zweiten Hälfte eines nie geradlinigen Lebens ein. Heute zählt Anton Bruckner zu den sinfonischen Klassikern der Romantik, doch immer noch halten sich hartnäckige Klischees über ihn: untertänig, unbeholfen, unverstanden. Bruckners Genialität wirkt verstörend, besonders in einem Zeitalter, das zunehmend kurzgetaktet scheint. Gerade deshalb aber besitzt seine Musik die Kraft einer Gegenstromanlage.
Musikliste
Emilia Giuliani:
Präludium op. 46 Nr. 1
Siegfried Schwab (Gitarre)
Anton Bruckner:
Chromatische Etüde F-Dur
Ana-Marija Markovina (Klavier)
Joseph Haydn:
Poco adagio aus dem Streichquartett op. 76 Nr. 3
Auryn Quartett
Johanna Doderer:
Pinus, Bruckner-Fenster
Hansjörg Albrecht (Orgel)
Ludwig van Beethoven:
1. Satz aus der Klaviersonate Nr. 8 c-Moll op. 13 (Pathétique)
Ronald Brautigam (Fortepiano)
Anton Bruckner:
Rondo: Schnell aus dem Streichquartett c-Moll
Fine Arts Quartet
Anton Bruckner:
Scherzo aus der Sinfonie Nr. 4 (1874)
Bamberger Symphoniker
Leitung: Jakub Hrůša
Anton Bruckner:
Scherzo aus der Sinfonie Nr. 4 (1888/89)
Bamberger Symphoniker
Leitung: Jakub Hrůša
Anton Bruckner:
Adagio aus der Sinfonie Nr. 3
Concertgebouw Orchestra
Leitung: Nikolaus Harnoncourt
Anton Bruckner:
Moderato aus der Sinfonie Nr. 3 (bearbeitet von Gustav Mahler)
Evelinde Trenkner, Sontraud Speidel (Klavier)
Musikstunde vom 5.9.2024 | Anmaßend genial – Anton Bruckner zum 200. Geburtstag (4/5)