„Es steht nicht gut um die Linke in diesem Land“, beklagt der Soziologe Wolfgang Engler in SWR2 Zeitgenossen. Engler, 1952 geboren, erinnert sich an den Herbst 1989 in der DDR als „eine Stunde des historischen Glücks“, eine Phase des Aufbruchs, in der es nicht darauf ankam „wer jemand war, wichtig war, was er zu sagen hatte, wo es hin soll mit diesem Land.“ Diese Offenheit sei verschwunden, die Linke in identitätspolitische Grabenkämpfe verstrickt.
Linke Politik, so Englers Appell, müsse das Ziel der Gleichheit verfolgen, dürfe AfD-Wähler nicht als „hirnlose Menschen“ herabsetzen, „auch wenn sie selbst ihrerseits andere herabsetzen“.