Von der erotischen Ökologie wurde bisher nur wenig berichtet. Dabei können wir Menschen in dieser Hinsicht noch viel von der Natur lernen, sagt der Biologe und Philosoph Andreas Weber. „Wenn ich einer Pflanze wirklich voll und ganz begegne auf Augenhöhe mit Zeit, mit Geduld, dann passiert sehr oft dieses Wunder, dass wir plötzlich einem Gegenüber tatsächlich begegnen.“ Auf diese Weise sei es möglich gemeinsam mit Pflanzen zu atmen.
Zunächst die westliche und inzwischen die Weltzivilisation laufen auf Klimanotstand, ökologischen Notstand und Insektensterben zu. Eben weil sie sich über die Natur erhoben habe, auf das Modell der Vernutzung gesetzt habe, statt auf ein Modell des geteilten Lebens zu setzen, meint Weber. „Ich glaube Versuche die Folgen abzumildern, fangen bei der Liebe des Einzelnen zu den Wesen an, die keine Menschen sind.“
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In der Philosophie wurden Pflanzen lange als passive Wesen wahrgenommen, die für das Gegenteil von Vernunft und Autonomie stehen. Ändert sich das gerade?
Essay Flower-Power Unkraut vergeht nicht – Von fiesen Flechten, bösen Blumen und fantastischen Pflanzen im Film
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Essay „Flower Power“ Schau! Mich! An! – Die erotische Verlockung der Pflanzen
Die vergehende Blüte als Zeichen der Vergänglichkeit - der Mensch liest in den Pflanzen gerne das, was er in ihnen lesen will. Einfach nur hinsehen, empfiehlt stattdessen Autorin Julie Metz. Zu gewinnen sind: Unverblümte Verlockung und die Erinnerung an Sinnlichkeit und Sex.