Zeitgenossen

Tabea Zimmermann: „Oberflächliches spielt keine Rolle“

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Autor/in
Karsten Umlauf

Tabea Zimmermann spielt das Instrument, über das andere immer noch gerne Witze machen, die Bratsche. Und sie selbst behauptet, die Bratsche nur gewählt zu haben, weil in ihrer großen Familie „kein anderes Instrument mehr frei“ war.

Die Bratsche wurde belächelt

Dass aber der Ruf des Instruments als Gespött des Orchesters in keiner Weise mehr gerechtfertigt ist, liegt auch an ihr. Tabea Zimmermann hat gerade das Solospiel mit der Bratsche auf ein neues Niveau gehoben, viele zeitgenössische Werke wurden für sie komponiert. Aufgewachsen ist sie in Lahr im Nordschwarzwald.

Religion als Kindheitserfahrung

Die religiöse Prägung im Elternhaus war bedeutend: „Der Gedanke an den Tod und das Sterben war immer vor Augen, was natürlich eine gewisse Schwere mit sich gebracht hat. Das hatte aber auch die positive Wirkung, dass Oberflächlichkeiten für mich wirklich nicht wichtig sind.“

Deutschlands jüngste Professorin

Nach dem Studium wurde sie in Saarbrücken und Salzburg mit 21 Jahren Deutschlands jüngste Professorin. Und erarbeitete sich einen Ruf als Musikerin, die immer über die Grenzen ihres eigenen Instruments hinausdenkt und der daran gelegen ist, Musik und Kultur als Kern unserer Gesellschaft zu begreifen: „Musik ist vielmehr als nur Luxusartikel und Begleitfaktor. Aber wir Musiker waren in letzter Zeit möglicherweise zu leise. Wir müssen die Musik wieder viel mehr in der Gesellschaft verwurzeln, zum Beispiel, in dem wir ihre Bedeutung in den Schulen stärken.

Musikstück der Woche: Tabea Zimmermann spielt Brahms

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Karsten Umlauf