SWR2 Leben

Suizid im Dienst

Stand
AUTOR/IN
Igal Avidan

Die meisten israelischen Soldaten starben in den letzten Jahren durch eigene Hand

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Krieg und Terror begleiten den Staat Israel seit seiner Gründung 1948 und viele Soldaten starben im Kampf, doch in den letzten Jahren mehr durch eigene Hand. Berichte über Suizide haben das israelische Militär alarmiert. Sie konnte durch Reformen deren Zahl reduzieren. Igal Avidan sprach mit drei verwaisten Eltern, die sich seit dem Selbstmord ihrer Söhne der Suizidprävention widmen. Er interviewte zwei Generäle, die die Prävention in den Streitkräften vorantreiben und befragte einen israelischen Blogger, der als erster über die alarmierenden Zahlen der Suizide im Militär berichtete und deshalb festgenommen wurde.

Suizid im Dienst.
Assaf Hermesh war ein sehr angenehmer, freundlicher und begabter Junge mit einem ausgezeichneten Gedächtnis. Jedoch neigte Assaf dazu, wegen Kleinigkeiten schnell in Panik zu geraten. Er tötet sich mit der eigenen Waffe auf dem Feld neben dem Haus der Familie in Nof Yam Bild in Detailansicht öffnen
Suizid im Dienst.
Ofra und Haggai Hermesh haben ihren Sohn bei der Armee verloren. Der Vater ist Psychiater und glaubt, die meisten Menschen, die Selbstmord begehen, grübeln lange über diese Entscheidung nach. Der Mythos, wonach man es nicht verhindern kann, wenn jemand sich töten will, sei falsch. Bild in Detailansicht öffnen
Suizid im Dienst.
Avshalom Aderet verlor seinen Sohn Eran, der sich ebenfalls sich mit seiner Waffe auf einem offenen Feld unweit seiner Wohnung in der Stadt Rishon LeZion tötete. Avshalom Aderet gründete den Verein Bishvil Hachaim ("Für das Leben") und entfaltet sein Engagement im Verein für die Prävention von Selbstmord. Bild in Detailansicht öffnen
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Oberst Ariel Ben Yehuda ist Psychiater leitet seit 2017 die Abteilung für seelische Gesundheit in der israelischen Armee. Eine der Strategien, um Suizid zu verhindern, ist den unnötigen Zugang zu Waffen für Soldaten auch in den Kasernen einzuschränken. Seit 2013 veröffentlicht die Armee auch die Selbsttötung als Todesursache, um damit das Bewusstsein für das Phänomen zu stärken Bild in Detailansicht öffnen
Suizid im Dienst.
Oberstleutnant Gadi Lubin ist ein erfahrener Psychiater und erstellte für den Generalstab einen Präventionsplan gegen Suizid unter Wehrdienstleistenden. Heute halten Truppenpsychologen und militärischen Sozialarbeiter den Kontakt zu gefährdeten Personen. Auf Lublins Initiative wurde der Zugang zu Waffen an Wochenenden stark eigeschränkt. Denn am Sonntagmorgen, wenn Soldaten zum Dienst zurückkehren, geschahen die meisten Selbsttötungen. Bild in Detailansicht öffnen
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Igal Avidan