Für Hindus ist der Tod die Chance für den finalen Ausstieg aus dem Zyklus der Wiedergeburten, dem Verlöschen der individuellen Existenz. Um das zu erreichen, gibt es mehrere Wege: Einer davon führt in die nordindische Pilgerstadt Varanasi am Ganges, die als „Hauptstadt des Todes“ und Gott Shivas irdische Wohnstatt gilt. In den Sterbehäusern der heiligen Stadt leben Todgeweihte und besonders fromme Hindus, die davon überzeugt sind, dass Shiva ihnen beim Dahinscheiden eine geheime Weisheit ins Ohr flüstern wird - mit deren Hilfe sie die Erlösung von allen Erdenleben finden.
Die heilige Stadt Varanasi wird von Hindus besonders mit Tod und Sterben verbunden. Wer hier stirbt, heißt es, wird erlöst und scheidet aus dem Kreislauf der Wiedergeburten aus.