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Ortwin Renn: „Wir sollten uns vor den vier Volkskillern fürchten”

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„Es wird nicht die letzte Krise sein”

Der Risikoforscher Ortwin Renn fordert, aus der Corona-Krise zu lernen: „Es wird nicht die letzte Krise sein, wir müssen die öffentlichen Ausgaben, mit denen wir die Gesellschaft und Wirtschaft stützen, auf nachhaltige Ziele ausrichten.” Langfristig profitierten alle davon, denn auch in Hinsicht auf den Klimawandel sei das wichtig.

Ortwin Renn gilt als international renommierter Risikoforscher. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich damit, wie sich Pandemien, Atomenergie, der Klimawandel oder Finanzkrisen auf unser Leben auswirken könnten. Als Soziologe und Risikoforscher untersucht er außerdem, welche Risiken für die Gesellschaft besonders gefährlich sind.

Vier Volkskiller: Rauchen, Alkohol trinken, ungesund essen, Bewegungsmangel

Seiner Ansicht nach sollten wir uns heute weniger vor Pestizidrückständen in Nahrungsmitteln oder Handystrahlen fürchten. „Es gibt immer noch die sogenannten vier Volkskiller, die kennt jeder, aber die unterbelichtet jeder. Das ist Rauchen, Alkohol trinken, ungesund essen und Bewegungsmangel.” Das alles zusammen könnte im schlimmsten Fall die Lebenserwartung um 17 Jahre senken.

Ortwin Renn ist heute Wissenschaftlicher Direktor am Potsdamer Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung. Er war Gründungsdirektor des Zentrums für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart.

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SWR