Vom Luftdruck bis zum Handschlag – Druck ist ein ständiger Begleiter in unserem Leben. Meist bemerken wir ihn erst, wenn wir dagegenhalten, denn Druck erzeugt Gegendruck. Dem Leistungsdruck etwa verweigern sich heute viele junge Leute. Die Matinee fragt: Tun sie recht – oder braucht der Mensch ein bisschen Druck?
Physischer Druck hat oft spektakuläre Seiten: in der Bundesdruckerei entstehen dicke Geldscheinbündel, unter Wasser sorgt Druck für Tiefenrausch, in exquisiten Druckateliers wird noch mit Bleisatz gedruckt, wie zu Gutenbergs Zeiten. Europas moderne Bauwirtschaft dagegen arbeitet längst mit 3D-Druck – wir besuchen ihren größten Koloss in Heidelberg. Und auch die Schrottpresse fehlt nicht: Wir schauen zu, wie sie aus Metallresten handliche, kleine Würfel macht.
Gäste der Sendung sind die Schriftsetzerin Heike Schnotale, die Rechtsanwältin und Unternehmensberaterin Susanne Nickel und der Berufstaucher Achim Schlöffel, der als erster Mensch den Ärmelkanal durchtauchte.
Redaktion: Christine Fleischer
Musik: Almut Ochsmann
Sonntagsfeuilleton mit Stefanie Junker.
AUSGEWÄHLTE BEITRÄGE ZUM ANHÖREN
Gespräch Heike Schnotale: die Kunst des Bleidrucks
Heike Schnotale ist eine der wenigen Schriftsetzer*innen, die noch mit Bleidruck arbeiten. À la Gutenberg. Für ihre exquisiten Druckerzeugnisse nutzt sie traditionelle, alte Werkzeuge – wie Winkelhaken und "Abziehnudel". Interview: Stefanie Junker.
Gespräch Achim Schlöffel: Tief unter Wasser
Eigentlich müsste uns die Wasserlast beim Tauchen doch erdrücken? Passiert aber so gut wie nie, sagt der Berufstaucher Achim Schlöffel. Viel gefährlicher ist ein anderer Effekt des Wasserdrucks: der Tiefenrausch. Interview: Stefanie Junker.
Gespräch Susanne Nickel: Für und Wider des Leistungsdrucks
Gar kein Druck bringt auch nicht weiter – davon ist Unternehmensberaterin Susanne Nickel überzeugt. Doch viele junge Leute verweigern sich heute dem Druck der Arbeitswelt. Für Unternehmen hilft da nur eins: umdenken. Interview: Stefanie Junker.
Leben & Gesellschaft Zerstörerische Kraft: die Schrottpresse
Wenn sie loslegt, knirscht und splittert es. Schon eine mittelstarke Metallpresse arbeitet mit Drücken um die 350 Bar und kriegt jeden Schrott klein. Unser Reporter hat in den Schlund des Ungeheuers gesehen. Von Ralph Erdenberger.
Leben & Gesellschaft Es gilt höchste Sicherheit: die Bundesdruckerei
Nur zwei Unternehmen in Deutschland dürfen Geldnoten drucken – eins davon ist die Bundesdruckerei in Berlin. Die Stapel mit den Scheinchen entstehen in einem perfekt gesicherten Raum mit speziellen Druckmaschinen. Von Matthias Finger.