Jan Assmann, renommierter Ägyptologe, Religions- und Kulturwissenschaftler, starb nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren. Im Jahr 2018 erhielt er gemeinsam mit seiner Frau Aleida den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Anregung für ein ganzes Wissenschafts-Spektrum
„Hoch verdient!“ lauteten viele Kommentare, als die Preisvergabe bekannt wurde.
Denn das Forscher-Duo begründete das Konzept vom „kulturellen Gedächtnis“ als Ergänzung zur kollektiven Erinnerung und zur Faktengeschichte. Ihre hoch spannenden Bücher regten ein ganzes Wissenschafts-Spektrum von der Ägyptologie bis zur Holocaust-Forschung an.
Im Gespräch mit Rainer Volk erzählt das Paar aber auch über seinen Gedankenaustausch, die Liebe zur klassischen Musik – und die Vereinbarkeit von wissenschaftlichen Interessen und Familie.
Das Gespräch wurde 2018 im Zuge des Friedenspreises aufgezeichnet.
Buch-Tipp Jan Assmanns Buch „Beethovens Missa Solemnis als Gottesdienst“
„Von Herzen - Möge es wieder - zu Herzen gehen“, so lautet die Widmung, die Beethoven auf das Autograph seiner „Missa solemnis“ geschrieben hat. Ein Wunsch, der sich nicht erfüllen sollte. Das Werk, das Beethoven für das Beste hielt, was er je komponiert hat, kann sich bis heute im Konzertsaal nur schwer behaupten. Der Kulturwissenschaftler und Ägyptologe Jan Assmann geht in seinem neuen Buch dem Kosmos der „Missa solemnis“ nach und gibt einen erkenntnisreichen Einblick in Beethovens persönliches Glaubensbekenntnis.