"Es irrt der Mensch so lang er strebt", wusste schon Goethe. Studien belegen, dass eine Fehlerquote von 15 Prozent perfekt ist, um gut zu lernen. Denn: Fehler lassen eingefahrene Wege neu überdenken und zeigen andere Lösungswege auf.
Trotzdem ist unser Umgang mit Fehlern meist negativ: Schon in der Schule schon lernen wir: Fehler sind schlecht und unbedingt zu vermeiden. Und das leben wir dann auch im Alltag aus: Fehler sind peinlich, ein Zeichen von Schwäche. Perfektionismus ist gefragt.
Dabei verdanken wir viele wichtige Errungenschaften Fehlern: Christoph Columbus machte gleich mehrere Fehler und entdeckte statt Indien Amerika. Einem "fehlerhaften", schlechten Klebstoff haben wir die PostIts zu verdanken, und die wertvollste Briefmarke Deutschlands, die "Baden- 9 Kreuzer" ist ein Fehldruck.
In der Musikproduktion, in der es heutzutage mehr denn je um Perfektion geht, machen oft kleine Fehler den besonderen Charme aus. Und wer hat sich nicht schon diebisch gefreut, weil er einen Filmanschluss- oder Requisitenfehler im neuesten Blockbuster entdeckt hat?
Die SWR2 Matinee sucht das Positive im Fehlerhaften. Gesprächspartner der Sendung sind die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Tina Hascher, der Journalist und Filmfan Hartwig Tegeler und Dr. Henning Lobin, Direktor des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim und Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung.
Redaktion: Monika Kursawe
Musikredaktion: Frank Armbruster