Der alte Mann und der Krieg: Friedhelm Brebeck berichtete von 1992 bis 1995 als ARD-Korrespondent aus Sarajevo. Die belagerte Stadt wurde während des Bosnienkrieges systematisch ausgehungert und beschossen. Brebeck dokumentierte den täglichen Kampf ums Überleben. „In Sarajewo im ersten Kriegswinter haben die Menschen die Stadt kahlgeschlagen auf der Suche nach etwas Brennbarem. Es gab keine Bäume mehr, keine Parks. Sie sind bis zur ersten Kampflinie gegangen, nur um noch einen Ast zu finden.“
Kriege bleiben aus der Sicht der Opfer immer gleich.
Mögen auch die Waffensysteme ständig perfektioniert werden, für den erfahrenen Krisenberichterstatter ist eines sicher: „Im Krieg ist es immer dasselbe, das Verrecken an zu wenig von allem.“ Friedhelm Brebeck war seinerzeit eines der markantesten Gesichter im deutschen Fernsehen. Wo er war, war Krise. Und die hat er den Fernsehzuschauern gezeigt, allerdings ohne sich Illusionen über die Wirkung seiner Arbeit zu machen. „Ich habe nie geglaubt, dass man mit Bildern vom Krieg irgendwas verhindern kann.“ Doch schien, was Brebeck an Katastrophen erlebt hatte, der Vergangenheit anzugehören.
„In Bad Neuenahr lebe ich fast so wie in Sarajewo.“
Er zog sich auf seine alten Tage ins beschauliche Ahrtal zurück. Aber im Sommer 2021 holte ihn das Unheil wieder ein. Die Ahrflut machte ihn selbst zum obdachlosen Opfer einer Katastrophe.