Ein Monat nach den Hamas-Angriffen

Solidarität mit Israel: Warum schweigen so viele im Kulturbetrieb?

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Interview
Christian Batzlen

Nachdem Russland die Ukraine überfallen hatte, zeigten viele Kulturinstitutionen aus Solidarität die ukrainische Flagge. Als Israel vor einem Monat von der Hamas überfallen wurde, waren die Reaktionen eher zurückhaltend – bis heute. Die Gründe dafür seien strukturell bedingt, meint die Kulturwissenschaftlerin Stella Leder im Interview mit SWR2.

Der linke Teil des Kulturbetriebs sieht Israel als Kolonialmacht

Vor allem der linke Teil des Kulturbetriebs tue sich schwer damit, anzuerkennen, dass Israel am 7. Oktober zum Opfer geworden sei, meint Leder. Dort würde Israel nämlich als als „Kolonialstaat“ verstanden, der Palästina unterdrücke.

Die Machtverhältnisse sind in diesem Bild klar verteilt. Die Gewalt der Gegenseite, würde daher als Widerstand verklärt, so Leder. Das sei jedoch letztlich nichts anderes als „Hamas-Propaganda“.

Leder fordert „systematische Unterstützung“ Antisemitismus-kritischer Kulturschaffender

Viel Selbstreflexion angesichts des neusten Terrorangriffs sieht Leder in der Kulturszene nicht. Sie selbst sei erschrocken davon, dass man die eigenen Haltungen „angesichts des massiven Massakers nicht überprüft“.

Geboten sei ihrer Ansicht die „systematische Unterstützung von Antisemitismus-kritischen und jüdischen Künstlerinnen und Künstlern“.

Zudem fordert Leder eine klare Haltung gegenüber den Künstlerinnen und Künstlern, die den Terror der Hamas auch noch verherrlichten: „Da muss man einfach überlegen, wie man Verträge so gestaltet, dass Künstlerinnen und Künstler sowas öffentlich dann auch nicht mehr sagen können.“

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