Kilian Pfeffers Großvater war überzeugter Nationalsozialist. Nach 1945 gehört er zu den wenigen, die seine Vergangenheit nicht verschwiegen.
Als er in den 60er-Jahren als Professor für Soziologie an die Universität Münster berufen wird, lässt er eine studentische Vollversammlung einberufen. Er diskutiert mit den Studierenden, warum er Nationalsozialist war - und nun aber keiner mehr sei. Kilians Großvater stirbt 1971.
Der Enkel will nun wissen: Was war mein Großvater? Kilian hat in Archiven geforscht und mit Menschen gesprochen, die seinen Großvater erlebt haben. Je mehr er herausfindet, desto komplexer wird das Bild. (SWR 2019)
Geschichte Holocaust-Gedenktag 2021: Erstarken des Antisemitismus verhindern
Holocaust, Schoah, Porajmos: Der grausamen Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten fielen vor allem Juden und Jüdinnen, Sinti*ze und Rom*nja, Menschen mit Behinderungen und psychisch Kranke zum Opfer. Andere Bevölkerungsgruppen wie Homosexuelle, Zeugen Jehovahs und sogenannte Asoziale und Berufsverbrecher wurden ebenfalls systematisch verfolgt, gequält und ermordet. Ihrer und aller anderen Opfer der Nationalsozialisten – darunter auch politische Gefangene, Zwangsarbeiter*innen und Widerstandskämpfer*innen – wird seit 1996 am 27. Januar in Deutschland gedacht. Der Tag markiert die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee 1945 und ist seit 2005 auch weltweit Gedenktag der Opfer des Holocaust. 2021 steht er in Deutschland außerdem im Kontext des Festjahres „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.