Die Abwärtsentwicklung der Immobilienpreise in Deutschland hat 2023 deutlich zugelegt und sich dabei auch in ländliche Gebiete ausgeweitet. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Wohnatlas der Postbank zusammen mit dem Weltwirtschaftsinstitut Hamburg (HWWI). Vergangenes Jahr waren die Preise für Wohneigentum in rund 96 Prozent aller Regionen günstiger als im Vorjahr.
Spekulanten keine Chance geben Agentur aus Tübingen will helfen, Wohnungen gerecht zu verkaufen
Bezahlbare Wohnungen sind Mangelware - auch, weil Häuser oft an Unternehmen verkauft werden, die dort dann teure Wohnungen bauen. Eine Tübinger Agentur will das verhindern.
Sinkende Immobilienpreise wegen nachlassender Nachfrage
Erst seit 2022 sinken die Immobilienpreise. Die Postbank nennt eine Rezession, deutlich gestiegene Hypothekenzinsen, globale Unsicherheiten und eine leicht nachlassende Nachfrage nach Wohneigentum als Gründe für die Entwicklung.
"Da wir nur von einer Preisdelle ausgehen, auf die wieder erhöhte Kaufpreise für Wohnimmobilien folgen, kann sich jetzt eine Investition lohnen", sagte Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien der Privatkundenbank in Deutschland. "Ob sich die Finanzierung einer Immobilie tatsächlich rechnet, hängt in jedem Einzelfall von der Finanzkraft des Käufers oder der Käuferin und der Lage des Objektes ab."
In der Metropole Stuttgart gingen die Wohnungspreise um 16 Prozent zurück
Besonders stark sind die Preise 2023 in den Big 7, den sieben größten deutschen Metropolen gefallen. Hier weist Stuttgart das größte Minus bei den Wohnungspreisen auf, sie gingen um rund 16 Prozent nach unten und damit stärker als in München, Hamburg oder Frankfurt.
Bei Großstädten hatte Mainz den höchsten Rückgang
Auch im Umland wie im Rems-Murr-Kreis sind die Preise ähnlich stark gefallen. Nachholeffekte in kleineren Städten sind im Moment ebenfalls vorbei. Abseits der sieben Metropolen sind die Preise in Mainz am stärksten gesunken, ebenfalls um rund 16 Prozent.
Preisanstieg bei Wohnungen nur in 16 deutschen Kreisen
Der Abwärtstrend hat fast ganz Deutschland erfasst, die Analyse hat nur in 16 Regionen einen realen Preisanstieg festgestellt, darunter die Landkreise Birkenfeld und Kusel in Rheinland-Pfalz. Die Untersuchung geht davon aus, dass es sich nur um eine vorübergehende Preisdelle handelt, auf die wieder erhöhte Kaufpreise für Wohnimmobilien folgen.
München bleibt teuer, dahinter folgen Hamburg und Frankfurt
Bayerns Landeshauptstadt bleibt weiterhin ein teures Pflaster. Bundesweit gab es vergangenes Jahr keinen Ort, an dem Käufer mehr für den Quadratmeter zahlen mussten: Im Schnitt 8.910 Euro. Zweitteuerste Metropole innerhalb der Big 7 war Hamburg mit durchschnittlich 6.230 Euro vor Frankfurt am Main mit 6.180 Euro pro Quadratmeter. Stuttgart steht auf Platz 6 mit einem Quadratmeterpreis von 4.870 Euro.