Glühwein, Bratwurst und Kinderkarussell - die Weihnachtsmarktsaison ist gestartet. Begonnen hat unter anderem der Käthchenweihnachtsmarkt in Heilbronn als einer der ersten in Baden-Württemberg. In Rheinland-Pfalz ist der Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen bereits seit dem 8. November geöffnet.
Früheres Personal will kaum noch auf Weihnachtsmarkt arbeiten
Die Branche leidet in diesem Jahr ganz besonders unter dem Mangel an Arbeitskräften. Gut 80 Prozent des früheren Personals an den Weihnachtsmarktbuden sei weg, heißt es vom Landesverband Schausteller und Marktkaufleute Baden-Württemberg. Die Arbeitskräfte hätten sich in den Corona-Jahren 2020 und 2021 nach anderen Stellen umgeschaut.
Es sei schwierig, diese Personallücke auch in diesem Jahr wieder zu schließen, klagen die Standbetreiber. Teilweise arbeiten die Schausteller deshalb mit den örtlichen Arbeitsagenturen zusammen, um kurzfristig noch Personal zu erhalten. Allerdings würden mittlerweile weniger Schüler und Studenten auf Weihnachtsmärkten aushelfen, bestätigt die Bundesagentur für Arbeit.
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Glühwein, Lichterketten und Kunsthandwerk: In vielen Innenstädten in Baden-Württemberg haben wieder die Weihnachtsmärkte geöffnet. Jeder Markt hat seine Besonderheiten.
"Die Studierenden suchen eher Tätigkeiten, die an ihren Studiengang angelehnt sind - mit besserer Bezahlung", so Stefanie Fidler von der Agentur für Arbeit Stuttgart. Dazu sei mittlerweile die finanzielle Unterstützung durch die Eltern größer, dadurch müssten viele Studenten diese kurzfristigen Beschäftigungen nicht mehr ausüben.
Stressiger Job auf dem Weihnachtsmarkt
Für viele Menschen ist das Arbeiten auf Weihnachtsmärkten schlicht unattraktiv: Wenig Pausen, viel Stress und dazu Schichtarbeit. Dazu kommen teils längere Öffnungszeiten wie beispielsweise in Stuttgart. Von donnerstags bis samstags ist der Stuttgarter Weihnachtsmarkt in diesem Jahr bis 23 Uhr geöffnet.
Da das Personal auf den Weihnachtsmärkten fehlt, kann es sein, dass es dieses Jahr beim Warten auf Glühwein und Bratwurst etwas länger dauert.
Hoffnungen der Weihnachtsmarktbetreiber groß
Trotz des fehlenden Personals hoffen die Schausteller auf den Weihnachtsmärkten auf gute Umsätze in diesem Jahr. In guten Jahren setzt die Branche bundesweit knapp drei Milliarden Euro um.
Sorgen bereitet allerdings die hohe Inflation, die Konsumstimmung hält sich in Grenzen. Zudem müssen Verbraucher bei ihrem Weihnachtsmarkt-Besuch in diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Denn auch die Schausteller und Händler auf den Weihnachtsmärkten spüren die gestiegenen Energiepreise und geben sie an die Kunden weiter.
Preis für Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt
Der Glühwein-Preis dürfte auf dem Weihnachtsmarkt in Mainz, der am 30. November beginnt, zwischen vier und fünf Euro liegen. Das wären rund 50 Cent mehr als im vergangenen Jahr. Ähnlich sieht es auch in Worms oder Speyer aus. In Freiburg und Heidelberg empfehlen die Stadtverwaltungen den Händlern wie im Vorjahr einen Glühwein-Preis ab vier Euro.