An Silvester böllerten Leute im T-Shirt. In Rheinland-Pfalz setzt gerade der Pollenflug ein. Die Wintervögel machen sich rar. Der Januar bringt einen Frühling vor dem Frühling. Ich habe kein Problem damit. Ich freue mich.
"Das ist der Klimawandel!"
Viele meiner Freunde und Kolleginnen allerdings haben eines. "Das ist der Klimawandel!", dozieren sie, wenn wir übers Wetter reden. Sie machen dabei eine Sorgenmiene, als ginge morgen die Welt unter. Statt sich einfach nur am unverhofften Frühling zu freuen, plagt sie ein schlechtes Gewissen, den Klimawandel nicht früher bekämpft zu haben.
Vögel im Land gezählt Klimawandel: Weniger Wintervögel in Baden-Württemberg
Das warme Wetter hat deutlich weniger Vögel in baden-württembergische Gärten gelockt. Das ergab eine Zählung bei der "Stunde der Wintervögel" des NABU im Land. Andere Vögel sind aber im Aufwind.
Ich denke in diesen Tagen, da auf dem Feldberg zehn Zentimeter Schnee liegen und in niedrigeren Lagen keiner, an die Skisportler. Sie tun mir ehrlich leid. Für sie geht ein schönes Hobby, ja eine Kultur verloren. Auch wer jetzt früher als sonst Heuschnupfen bekommt, hat Pech. Ich selbst weine dem Winter meiner Kindheit und Jugend keine Träne nach. Er stand bzw. steht für Schneeballschlachten und Schneemänner bauen. Zugleich für festgefrorene Türschlösser und Stürze aufs Kniegelenk.
"Vom Eise befreit sind Strom und Bäche", dichtete bekanntlich Johann Wolfgang von Goethe. Hoffentlich vom Eise befreit bleiben für immer Strom und Bäche!