"Die Haselnusssträucher stehen gerade in Vollblüte im Südwesten, mehr geht eigentlich nicht“, sagt Matthias Werchan von der "Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst“. Grund dafür sind die vergleichsweise warmen Temperaturen. Für Allergiker bedeutet das den Beginn der Heuschnupfen-Saison mit juckenden Augen, Niesattacken, verstopfter Nase oder Atemnot.
Starker Haselpollenflug
Haselpollen seien im Südwesten schon um den Jahreswechsel herum nachweisbar gewesen. Das an sich sei in der Region nichts Besonderes, so Werchan. "Außergewöhnlich ist allerdings, dass wir zu dieser Zeit bereits eine sehr hohe Zahl an Haselpollen gemessen haben.“ Hauptzeit für den Pollenflug der Hasel ist normalerweise Februar und März.
Allgemein gilt: Trockenes und leicht windiges Wetter begünstigen die Ausbreitung, häufige Regenschauer hingegen dämmen den Pollenflug ein.
Allergiesymptome schon im Winter
Auch wenn die Pollenbelastung im Pollenflug-Gefahrenindex in Rheinland-Pfalz derzeit noch bei "gering“ liegt, bekommen Allergiker sie deutlich zu spüren. Wegen der immer wiederkehrenden warmen Phasen könnten sie nicht einmal im Winter aufatmen, erklärt Sabine Schütze aus der SWR-Umweltredaktion. "Selbst wenn es wieder kalt wird, ist das Augenjucken und Niesen nicht vorbei. Denn wir schleppen die Pollen mit in die Wohnung, wo sie durch die warme Heizungsluft weiter rumschwirren“. Da helfe nur eines: gründlich die Wohnung putzen.
Im Februar dürften die Pollen der Schwarzerle Allergikern Probleme bereiten. Dann geht es weiter mit Pappel, Weide, Esche und vor allem der Birke, die sehr vielen Menschen zu schaffen macht. Laut der "Stiftung Deutscher Pollenfluginformationsdienst" ist die Birke zwischen März und Juni aktiv. Ihren Höhepunkt hat sie meist Anfang April – abhängig von der Wetterlage.
Klimawandel sorgt für mehr Pollen
Experten beobachten, dass die Heuschnupfensaison immer früher im Jahr beginnt. Einer Studie der Technischen Universität München zufolge haben Hasel und Schwarzerle ihre Blütezeit in den vergangenen rund 30 Jahren um bis zu zwei Tage pro Jahr nach vorne verschoben, sodass sich die Pollensaison verlängert. Zurückzuführen ist das auf den Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Temperaturen.
Aber nicht nur warme Temperaturen sorgen für mehr Pollenflug. Wissenschaftler fanden heraus, dass ein höherer CO2-Gehalt in der Luft die Pollenproduktion mancher Pflanzen anregt und die Zusammensetzung der Pollen verändert.