Ein globales Möbelhaus mit schwedischen Wurzeln kündigt Produkte ohne Schrauben an. Die sogenannten Turbo-Möbel werden nur noch zusammengesteckt. So soll zum Beispiel der Aufbau des Schrankmodells „Pax“ („Frieden“) friedvoller werden. Bislang dauerte der Aufbau des Grundmodells eine Stunde, man brauchte zwei Personen dafür. Künftig angeblich 20 Minuten mit nur einer Person.
Auf eine Weise sollte mich diese Nachricht freuen, denn ich verfüge über einen niedrigen „Pax“-Aufbau-IQ. Nachdem ich einmal zusammen mit meiner damaligen Partnerin einen „Pax“-Schrank aufgebaut hatte (auch noch mit Spiegeltüren, die besonders viel Liebe brauchen), sagte Gabi: „Zu klobig.“ Also alles nochmal auf Anfang. Seither mache ich um „Pax“ einen großen Bogen.
Grundmodell „Pax“ in 20 Minuten
Zu den augenzwinkernden Grundüberzeugungen meines Lebens gehört, dass man Produkte aus besagtem Möbelhaus doppelt kaufen muss. Am ersten Exemplar kann ich alle Fehler machen, vor der mich die wortlose Aufbauanleitung nicht bewahrt. Beim zweiten Exemplar sind dann tatsächlich alle nicht lackierten Flächen vor dem Auge des Betrachters verschwunden.
Turbo-Teile verbaut das Unternehmen übrigens schon länger. Früher brauchte eine feste „Billy“-Rückwand massenhaft Nägel. Beim Faltkarton von heute genügen ein paar. Ich werde es noch erleben, dass sich besagtes „Möbelhaus“ in „Kartonagenfabrik“ umbenennt. Nur die „Köttbullar“ sind dann hoffentlich noch nicht aus Zellulose.