Ein zerfetztes Wahlplakat der SPD mit Bundeskanzler Scholz hängt an einer Ausfallstraße.

Selbstzweifel bei den Genossen

Meinung: Bei der SPD sieht man klar

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Stefan Giese
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Die Stimmung ist schlecht bei den Sozialdemokraten, mit weiteren Wahlniederlagen wird fest gerechnet. So viel Realitätssinn hätte Stefan Giese ihnen gar nicht zugetraut – und empfiehlt Nachahmung.

Die Leute von der SPD habe ich mir immer als ein etwas eigentümliches Volk vorgestellt - leicht verschroben, etwas gestrig und mit einem ganz eigenen Blick auf die Realität. Heute musste ich mich von diesem liebevoll gepflegten Vorurteil verabschieden. Die Meinungsforscher von Forsa haben sich nämlich unter SPD-Mitgliedern umgehört. Die Ergebnisse ihrer Umfrage zeugen von einem für mich erstaunlich klaren Blick der Genossinnen und Genossen auf ihre Lage.

Von seinen eigenen Genossen bekommt Bundeskanzler Olaf Scholz ein sehr durchwachsenes Arbeitszeugnis ausgestellt. Er selbst sagt hier im Interview vor den Ferien, dass er "ziemlich gut" einfach faul sein kann:

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Kommende Bundestagswahl bereits verloren

Bundeskanzler Olaf Scholz betrachten sie eher als Bremsklotz denn als Zugpferd. Zufrieden mit seiner Arbeit ist gerade einmal knapp die Hälfte der Befragten. Noch deutlich weniger wollen, dass er bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr wieder als ihr Kanzlerkandidat antritt. Die Wahl selbst geben zwei Drittel der befragten SPD-Mitglieder bereits verloren. 20, maximal 25 Prozent der Wählerstimmen, mehr halten sie für nicht erreichbar – und dürften damit angesichts der konstant schlechten Umfragewerte bei der „Sonntagsfrage“ vollkommen richtig liegen.

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Die Grünen bleiben sich maßlos treu

Bleibt die Frage, warum sie dann überhaupt mit einem „Kanzlerkandidaten“ ins Rennen gehen wollen. Auf diesem Feld werden sie allerdings von ihrer grünen Ampel-Partnerin in deren ureigenen maßlosen Selbstüberschätzung in den Schatten gestellt. Erst erklärt Außenministerin Annalena Baerbock in ihrer ganzen Selbstlosigkeit den Verzicht auf eine unausweichliche Blamage. Jetzt tut Wirtschaftsminister Robert Habeck so, als könnte ihn seine Schrumpfpartei ins Kanzleramt tragen. Sieht ganz so aus, als würden mir wenigstens meine ebenso liebevoll gepflegten Vorurteile gegenüber den Grünen noch eine Weile erhalten bleiben. Wenigstens das.

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