So sieht es mit der Weihnachtsbeleuchtung in RLP aus

Weihnachten und Energiesparen

Weihnachtsbeleuchtung: So hell oder dunkel wird's in RLP-Städten

Stand

Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung als Reaktion auf die Energiekrise? Wie gehen Städte in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr mit dem Thema Weihnachtsbeleuchtung um und was bringt es?

"Frö-hö-li-che Weih-nacht üüüberall..." - Ob es dieses Jahr auch noch so fröhlich wird, ist fraglich - zumindest, wenn es um Beleuchtung geht. Denn mancherorts wird es zumindest dunkler und das kann schon mal auf die Stimmung schlagen. Die anhaltende Energiekrise zwingt die Kommunen zum Energiesparen und Umdenken.

Die Städte in Rheinland-Pfalz gehen ganz unterschiedlich mit der weihnachtlichen Beleuchtung zentraler Straßen und Plätze um, so eine Umfrage der Deutschen Presseagentur.

Mainz - Weihnachtsbeleuchtung als Zeichen der Hoffnung

"Mainz soll nicht in Dunkelheit versinken"

Die Stadt Mainz setzt den mit der Landesregierung abgestimmten Beschluss um - das heißt, sie will den Energieverbrauch um 15 Prozent verringern. Doch "Mainz soll nicht in Dunkelheit versinken", sagt der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, Michael Ebling (SPD).

Und das gilt vor allem für die Weihnachtsbeleuchtung. Daran wolle man nicht sparen, so Ebling. Gerade in dunklen Zeiten sei die Weihnachtsbeleuchtung ein Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts.

Koblenz - LEDs und Verzicht auf Stromfresser

Die Stadt Koblenz hat laut Umfrage angekündigt, bei der Beleuchtung der Fußgängerzone und des Weihnachtsmarktes zu sparen. "Grundsätzlich sollen die Markt-Illuminationen reduziert und auf größere Stromverbraucher verzichtet werden", sagte eine Sprecherin der Koblenz Touristik.

So habe man bereits in den vergangenen Jahren die Beleuchtung fast komplett auf sparsamere LED-Technik umgestellt. Die Markt-Beleuchtung wie Lichterketten und Tannenbäume soll auf bis zu 50 Prozent reduziert werden.

Deshalb werde die Zahl der Lämpchen vermindert und deren Leuchtzeiten verkürzt. Der Weihnachtsmarkt und die Stände sollen sozusagen erst ab Dämmerung "angeknipst" und bei Ende des Marktes auch sofort wieder ausgeschaltet werden. Das spare grob geschätzt 15.000 bis 20.000 Kilowattstunden.

Beim Weihnachtsmarkt werde zudem auf große Energieverbraucher wie Eisbahn, die Kinder-Weihnachtsbäckerei und die Foto-Stationen verzichtet. Durch diesen Verzicht würden noch einmal etwa 65.000 Kilowattstunden eingespart.

Trier - Lichterglanz aber verkürzte Öffnungszeiten

In Trier wird es vor Weihnachten wieder eine feierliche Beleuchtung geben, so die Umfrage. "Für uns ist es wichtig, dass wir nicht unsichtbar werden in der Weihnachtszeit. Wir wollen die Stadt Trier ja nicht ausschalten", sagte der Vorsitzende der City-Initiative Trier, Patrick Sterzenbach.

Aber natürlich wolle man einen Beitrag in der Energiekrise leisten: Daher werde angestrebt, die Laufzeit der Beleuchtung um 15 Prozent zu reduzieren. "Später anfangen, früher aufhören und vielleicht nach Weihnachten die gesamte Laufzeit bisschen verkürzen", sagte er.

Um Energie zu sparen, will der Trierer Weihnachtsmarkt an zwei Tagen die Woche auch seine Öffnungszeiten verkürzen: Bisher waren die Buden am Freitag und Samstag bis 21.30 Uhr offen, in diesem Jahr soll jeweils um 20.00 Uhr Schluss sein, sagte der Sprecher des Marktes in Trier.

Die Beleuchtung sei in Trier schon länger auf LED umgerüstet, so dass man ohnehin 80 Prozent Energie einspare. Für "ein gutes Einkaufserlebnis" gehöre die Weihnachtsbeleuchtung aber dazu, sagte Sterzenbach, dessen Verein rund 200 Betriebe - vor allem aus Handel und Gastronomie in der Innenstadt vertritt. In der Krise sei die Lage für den Handel schwierig genug.

Kaiserslautern - Keine Weihnachtsbeleuchtung

Der Stadtrat von Kaiserslautern hat am 18. Juli einen Energiesparplan beschlossen. Weihnachtsbeleuchtung wird es demnach dieses Jahr definitiv nicht geben, auch nicht am Weihnachtsmarkt. Auch auf die Eisbahn müssen die Bürgerinnen und Bürger den kommenden Winter verzichten. "Weitere Energiesparmaßnahmen rund ums Thema Weihnachten sind aktuell nicht geplant", teilte ein Sprecher der Kommune mit.

Pirmasens - "Verzichten wäre Symbolpolitik"

Die Stadt Pirmasens entscheidet sich bewusst für die Weihnachtsbeleuchtung. Sie falle im Vergleich zu anderen Stromverbrauchern kaum relevant ins Gewicht. Und Oberbürgermeister Markus Zwick sagte, dass man den Bürgerinnen und Bürgern diese Freude nicht nehmen wolle. Darauf zu verzichten sei Symbolpolitik.

Ludwigshafen - Noch kein fertiger Plan

Ludwigshafen rechnet mit einem Weihnachtsmarkt auf dem zentralen Berliner Platz. "Wir sind uns der besonderen Situation bewusst, dass wir einerseits ein ansprechendes Angebot entwickeln wollen, andererseits aber vor der Herausforderung stehen, Energie einsparen zu müssen", erklärte ein Sprecher der Kongress- und Marketing-Gesellschaft Lukom. Aktuell prüfe man, wie man der Situation gerecht werde und stehe mitten in der Planung. Abschließende Entscheidungen seien noch nicht gefällt worden.

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