Am 12. Oktober ist "Welthospiztag". Im Ingelheimer Hospiz "Sophia" lebt Norbert. In einem sehr emotionalen Gespräch spricht er über seinen letzten Wunsch.
Vor wenigen Tagen hat er einen runden Geburtstag gefeiert und er weiß, dass es sein letzter war: Norbert ist 80 geworden und ist schwer krank. Ihm bleiben nur noch wenige Tage.
Würdevoll sterben im Hospiz
Im Hospiz "Sophia" in Ingelheim herrscht eine warme und familiäre Atmosphäre. Norbert fühlt sich wohl hier. Hier bekomme man alles, was man brauche, sagt er. Es sei sein Wunsch gewesen, hierher zu kommen. Mit seinen drei Kindern und den Ärzten habe er das alles besprochen.
Zuvor war Norbert viel im Krankenhaus. Aber dort habe man ihn mit Medikamenten vollgestopft - das sei im Hospiz anders, meint er: "Sie sind hier kein Patient, sondern Gast."
Norberts letzter Wunsch
Auf die Frage, was er sich noch wünscht, sagt er, dass er nur noch einen Wunsch habe: "Dass es schnell geht." Und wie viele andere auch möchte er im Sterben nicht allein sein. Aber im Hospiz muss niemand allein sterben.
Dafür sorgen auch die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, die wie in allen Hospizen eine große Stütze sind. Carmen Zimmermann, Hospizleiterin in Ingelheim sagt: "Wir benötigen Ehrenamt. Ehrenamtliche sorgen für die Atmosphäre." Sie könnten Zeit zum Zuhören schenken, Zeit, um eine Hand zu halten, wenn es für das Pflegepersonal manchmal stressig sei.
Stationäre und ambulante Hospize in RLP
Das Ingelheimer Hospiz ist ein stationäres Hospiz. Es gibt aber auch ambulante Hospize und ein Hospiz speziell für Kinder und Jugendliche.
Barbara Schoppmann vom Hospiz- und PalliativVerband Rheinland-Pfalz sagt, die Hospizarbeit erfahre viel Unterstützung, auch vom Land. Finanziell komme man klar.
Allerdings würde man gerne besser in Netzwerke eingebunden werden - besonders im medizinischen Bereich, in der Pflege oder in Krankenhäusern und der Kommunikation mit Hausärzten. Da gebe es schon viel Gutes, aber es sei noch Luft nach oben.
"Wir müssen offener miteinander reden und auch die verschiedenen Interessen, die wir haben, auf den Tisch legen und da gucken, wie wir uns ergänzen können im Rahmen des Fachkräftemangels und des Rückgangs auch an Medizinern", so Schoppmann.