Umweltministerium aktualisiert "Badegewässeratlas"

Die meisten Badeseen in RLP haben eine gute bis ausgezeichnete Wasserqualität

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In den rheinland-pfälzischen Badeseen kann man bis auf wenige Ausnahmen ungetrübt den Badefreuden frönen. Das zeigt der aktualisierte "Badegewässeratlas" des Umweltministeriums.

Es wird regelmäßig überprüft, inwieweit das Baden ohne Probleme möglich ist, heißt es dazu aus dem Umweltministerium in Mainz. Neben den örtlichen Gesundheitsämtern sei auch das Landesamt für Umwelt mit im Boot und behalte die Bakterienbelastung der Seen im Blick. Ergebnis: In fast allen der 66 EU-Badeseen in Rheinland-Pfalz ist Baden und Schwimmen bei guter oder ausgezeichneter Wasserqualität möglich.

Die Ergebnisse bestätigen dem Ministerium zufolge auch den EU-Badegewässerbericht 2023. Der Bericht zeigt auf, welche Seen den Qualitätsstandarts der Europäischen Union entsprechen und regelmäßig untersucht werden. In der vergangenen Badesaison 2023 sind bis auf sechs Badegewässer alle anderen Badeseen mit "Ausgezeichnet" bewertet worden. Von den sechs übrigen Gewässern befinden sich fünf in der Kategorie "Gut". Lediglich der Stadtweiher in Baumholder hat nur eine "ausreichende" Wasserqualität.

Laacher See
Der größte zuerst – der Laacher See in der Nähe von Mendig ist ein beliebtes Ausflugsziel. Besonders im Sommer lockt das Gewässer zu einer Abkühlung. Am Ostufer des Sees kann man auch sogenannte Mofetten beobachten: kleine Blasen aus Kohlenstoffdioxid, die aus der Tiefe emporsteigen und die vulkanische Geschichte des Sees andeuten. Für ambitionierte Wanderer gibt es den Traumpfad "Pellenzer Seepfad", der 16 Kilometer durch die vulkanische Landschaft führt. Bild in Detailansicht öffnen
Schalkenmehrener Maar
Wunderbar wandern gehen kann man rund um die Dauner Maare – das Schalkenmehrener, das Gemündener und das Weinfelder Maar. Sie sind wohl vor 20.000 bis 30.000 Jahren entstanden. Auf dem Weg liegt auch der Dronketurm, der den Aufstieg mit einem Rundumblick auf die Region belohnt. Im Sommer ist an heißen Tagen ein erfrischendes Bad entweder im Gemündener oder Schalkenmehrener Maare fast schon Pflicht. Wer im Winter die Maare besucht, kann auch eine kleine Abfahrt im Skigebiet Mäuseberg wagen. Bild in Detailansicht öffnen
Stausee bei Biersdorf
In der Südeifel findet sich ein weiterer Touristenmagnet: der Stausee bei Biersdorf. Im Sommer sprudelt in der Mitte des Sees eine Fontäne hervor. Ansonsten lädt der See zum Tretbootfahren, Rudern, Paddeln und Angeln ein. Nur Schwimmen und Tauchen darf man hier leider nicht. Am Seeufer kann man wunderbar spazieren gehen. Wer lieber eine längere Strecke laufen möchte, kann sich auch eine Wanderroute auf der Übersichtstafel am Parkplatz "Zur Rotlay" aussuchen. Die leichte Runde um den Stausee ist mit knapp sechs Kilometern in 1,5 Stunden zu schaffen. Wer im Sommer mit Kindern unterwegs ist, kann in Biersdorf das Naturlabyrinth Lausberg besuchen und beim "herumirren" noch spannende Fragen beantworten. Bild in Detailansicht öffnen
Clausensee
Er gilt noch als Geheimtipp, der bei Waldfischbach-Burgalben gelegene Clausensee. Zehn Kilometer östlich der Bundesstraße 270 zwischen Kaiserslautern und Pirmasens ist er leicht erreichbar. Der See liegt im Schwarzbachtal und wird umringt von verschieden Hügeln und Bergen des Pfälzerwaldes. Baden, Tretboot fahren oder tauchen - das alles ist hier im Sommer möglich. Der See ist auch ein guter Startpunkt für viele Wanderungen im Pfälzerwald, von sportlich bis entspannt. Noch ein Tipp: Wer mal mit seinem Hund baden möchte, kann dies mit einer Wanderung zum Ramschelweiher verbinden - dort ist das erlaubt. Bild in Detailansicht öffnen
Dreifelder Weiher
Mit 123 Hektar ist der Dreifelder Weiher der größte See im Westerwald. Das künstliche Gewässer wurde bereits Ende des Dreißigjährigen Krieges im 17. Jahrhundert vom Grafen Friedrich III. zu Wied angelegt, um dort hauptsächlich Fische zu züchten. Ein Großteil des Sees gehört heute zu einem Naturschutzgebiet, in dem Seevögel und Amphibien beobachtet werden können. Wer den Weiher umrunden möchte, muss knapp sechs Kilometer auf flacher Strecke hinter sich bringen. Bild in Detailansicht öffnen
Riveristalsperre
Die Riveristalsperre liegt zwischen den Orten Bonerath, Osburg und Riveris und versorgt die Stadt Trier seit 1958 mit frischem Wasser. Beeindruckend ist mit Sicherheit die 50 Meter hohe Wand des Staudamms. Wer den künstlichen See einmal umrunden will, macht sich auf die fast acht Kilometer lange Strecke und wird mit schönen Ausblicken auf die Talsperre und den Hochwald belohnt. Bild in Detailansicht öffnen
Waldsee Rieden
Bei Rieden in der Eifel liegt der Riedener Waldsee, der aus dem Rehbach gespeist wird. Weil die Quelle ursprünglich am Pfarrhaus entsprang, wird der Waldsee scherzhaft auch als "größtes Weihwasserbecken der Welt" bezeichnet. Bei schönem Wetter wird der See zum Baden genutzt, zwei Badestege erleichtern den Wassereinstieg. Liegeflächen unmittelbar am Ufer, Kinderspiel- und Grillplätze, Tennis, Bootsverleih, Boccia und Schach, angelegte Spazierwege und ein Badeplateau gestalten den Aufenthalt abwechslungsreich. Bild in Detailansicht öffnen

Wie das Landesamt für Umwelt dem SWR mitteilte, basieren diese Einstufungen aus dem Bericht allerdings auf den Werten der letzten vier Jahren. Auch mit der Einstufung "Ausreichend" kann man in dem See bedenkenlos baden. Das Landesamt überprüft im Lauf der Badesaison regelmäßig die Qualität der Badegewässer und aktualisiert die Werte auf dem interaktiven Online-Atlas.

Die aktuellen Hinweise finden Sie, indem Sie auf der Karte einen Badesee auswählen und anschließend in die Tabelle schauen.

Lediglich ein See tanzt aus der Reihe

Wie wichtig der Blick auf die aktuellen Werte ist, zeigt der Fall des Badeweiher ''An der Steinernen Brücke'' in Neuhofen (Rhein-Pfalz-Kreis). Bei einer der regelmäßigen Überprüfungen durch das Landesamt wurde eine Massenentwicklung von Cyanobakterien (Blaualgen) festgestellt. Badegästen wird daher geraten, wachsam zu sein, während die Kontrollen des Weihers durch das Landesamt intensiviert wurden. Würde man nur auf die Einstufung der EU schauen, so würde die Wasserqualität als "Ausgezeichnet" gelten.

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