Noch nie seien in Rheinland-Pfalz so wenige Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen wie 2023. Nur während der Corona-Pandemie seien noch weniger Menschen im Straßenverkehr gestorben. Das gab Innenminister Michael Ebling bei der Vorlage der Verkehrsunfallbilanz bekannt.
Damals wurde aber mehr im Home-Office gearbeitet und deswegen auch weniger Auto gefahren, so dass die Zahlen nicht ganz vergleichbar sind.
Ziel sei es, dass bis 2050 kein Mensch mehr im Straßenverkehr sein Leben verlieren soll, sagte Ebling. "Blendet man Corona aus, liegt die Zahl der getöteten Personen auf einem historischen Tiefststand", sagte der SPD-Politiker. Unter den Verkehrstoten seien wie im Vorjahr drei Kinder.
Mehr Unfälle - aber weniger Schwerverletzte
Die Zahl der insgesamt verunglückten Menschen sei zwar im Jahresvergleich um 1,5 Prozent auf 17.858 gestiegen. Das seien aber noch immer weniger als vor der Pandemie (2019: 18.950). Die Zahl der Schwerverletzten ging den Angaben zufolge innerhalb eines Jahres um 7,5 Prozent auf 2.594 zurück.
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sei im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent angestiegen – auf insgesamt mehr als 141.000 Unfälle. Es habe mehr Unfälle mit Verkehrsteilnehmern unter 24 und über 65 Jahren gegeben. 50 Senioren starben demnach bei Unfällen, zehn mehr als im Vorjahr. Einen leichten Rückgang gab es laut Statistik bei Fahrrad- und Pedelec-Unfällen. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern liege etwa auf Vorjahresniveau, ebenso die Zahl der Unfälle mit Motorradfahrern, so Ebling.
Ältere Menschen künftig mehr im Fokus der Prävention
Wie Ebling ankündigte, soll ein Schwerpunkt bei der Prävention von Unfällen künftig bei älteren Menschen liegen. Denn zwei Drittel der Unfälle unter Beteiligung älterer Menschen seien auch von ihnen verursacht worden, meist mit dem Auto. Bei den Hauptursachen stünden zu schnelles Fahren und zu geringer Abstand an vorderster Stelle.
Auch Kinder wolle man noch besser auf eine Teilnahme am Verkehr vorbereiten. Hierbei sei insbesondere die Arbeit der Polizeipuppenbühnen und Jugendverkehrsschulen zu nennen, erläuterte der Innenminister.