Demnach kamen im vergangenen Jahr 139 Menschen bei Unfällen ums Leben. Das waren 14 weniger als 2019, dem letzten Vor-Corona-Jahr. Die Zahl der verunglückten Personen ging 2022 (17.593) im Vergleich zu 2019 (18.950) um 7,2 Prozent zurück, die Zahl der Schwerverletzten sogar um 20,4 Prozent auf 2.804 (2019: 3.522). Die Unfallzahlen während der Corona-Jahre 2020 und 2021 lagen noch niedriger. Doch wegen mehrerer Lockdowns war auch das Verkehrsaufkommen deutlich geringer, was mit weniger Unfällen einherging.
"Jeder Unfall ist einer zu viel", sagte Innenminister Michael Ebling am Montag. Deshalb sei es eines der Dauerziele der Landesregierung, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. "Die Verkehrsunfallbilanz 2022 belegt, dass wir mit den vielfältigen Maßnahmen der Landespolizei in diesem Bestreben erfolgreich sind."
Weniger Unfälle mit Kindern - aber drei Tote
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern ging im Vergleich zu 2019 (1.434) um rund drei Prozent auf 1.391 im Jahr 2022 zurück. Auch die Zahl der verunglückten Kinder sank um rund fünf Prozent auf 1.185. 145 von ihnen wurden dabei schwer verletzt, 20,8 Prozent weniger als 2019 (183). Zugleich kamen im vergangenen Jahr aber auch drei Kinder bei Verkehrsunfällen ums Leben. Dies sei schrecklich, mache betroffen und überschatte die statistische Auswertung, so Ebling.
Einen Anstieg verzeichnete das Ministerium 2022 bei der Zahl der Unfälle mit Fahrrädern und Pedelecs: Wurden 2019 noch 3.753 solcher Unfälle gezählt, waren es im vergangenen Jahr 4.155. Die Zahl der Schwerverletzten (2019: 606 / 2022: 623) bewegte sich allerdings etwa auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit und die Zahl der Getöteten ging im Vergleich zurück (2019: 23 / 2022: 13). "Zweiräder werden immer beliebter. Entsprechend spielen Fahrräder und Pedelecs in der Verkehrssicherheitsarbeit zunehmend eine entscheidende Rolle, die durch die Pandemie nochmals verstärkt wurde“, sagte Ebling.
Alkohol häufiger Ursache
Alkohol ist als Unfallursache in der Pandemie deutlich gestiegen. "Hier ist ein starker Anstieg zu verzeichnen, der mit dem gestiegenen Alkoholkonsum in den letzten Jahren, insbesondere in der Corona-Pandemie einhergeht", stellte der neue Inspekteur der rheinland-pfälzischen Polizei, Friedel Durben, fest.
Bei 898 Unfällen mit Verletzten oder Getöteten war Alkohol 2022 die Hauptursache. Das waren mehr Fälle als im letzten Jahr vor der Pandemie (782). Sicherheitsabstand, Geschwindigkeit und Vorfahrt waren allerdings vor und nach der Pandemie die Hauptursachen. Allerdings seltener als vor und während der Corona-Jahre.