Baubeginn nach langem Stillstand

Nationalpark Hunsrück-Hochwald: Land investiert Millionen in Kempfeld

Stand
Autor/in
Sebastian Grauer
Foto von Sebastian Gauer, Redakteur bei SWR Aktuell im Regionalbüro Traben-Trarbach

Das Nationalpark-Tor in Kempfeld galt bislang als Sorgenkind, der Aufbau und die Sanierung des Wildfreigeheges gingen nicht voran. Doch jetzt investiert das Land Millionen.

Mitten im Wald, ein kleiner Eingang: Das Wildfreigehege in Kempfeld unterhalb der Wildenburg sieht unscheinbar aus und das, obwohl es ein Nationalpark-Tor ist - einer jener drei Orte im Park, die die Hauptanlaufstelle für Besucher sein sollen. Dazu zählen ebenfalls das Hunsrückhaus am Erbeskopf sowie der Keltenpark im saarländischen Otzenhausen.

Der Unterschied könnte jedoch gewaltiger nicht sein: Das Saarland hat in sein Nationalpark-Tor rund zehn Millionen Euro investiert. Dass so etwas im Nachbarland möglich ist und in Rheinland-Pfalz nicht, sorgte für Kritik. Warum lassen die großen Investitionen in Rheinland- Pfalz noch auf sich warten?

Futterscheune bereits fertiggestellt

Das Land legt jetzt aber auch augenscheinlich an der Wildenburg los: Eine neue Futterscheune wurde bereits gebaut. Ein begehbares Tiergehege ist auch schon fertig. Die Zäune wurden ebenfalls erneuert - 2.000 Pfosten seien dafür gesetzt worden, sagt Nationalparkchef Harald Egidi.

"Wir werden die Dinge jetzt hier auf Vordermann bringen." Spielplätze, weitere Futterscheunen und ein kleiner See seien geplant. Zudem soll das Haupteingangsgebäude komplett modernisiert und um eine Besucherterrasse erweitert werden.

Wildfreigehege in Kempfeld
Diese Futterscheune ist bereits fertiggebaut.

Nach Angaben des Nationalparkamtes sollen in den kommenden Jahren fünf Millionen Euro investiert werden. Diese Investitionen könnten jetzt umgesetzt werden, weil das Land das Gehege vom bisherigen Eigentümer, dem Hunsrück Verein, übernommen habe.

Wildfreigehege in Kempfeld
Im Wildfreigehege hängt ein Plan, der zeigt, wie der Tierpark nach dem Umbau aussehen soll.

Bürgermeister zufrieden mit Entwicklung

Der Bürgermeister der zuständigen Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, Uwe Weber (SPD), zeigt sich zufrieden mit der neuen Entwicklung. "Wir ziehen endlich alle an einem Strang". Das sei nicht immer so gewesen. "In Mainz hat ein Umdenken stattgefunden." Jetzt würde mit den Leuten vor Ort zusammengearbeitet.

Uwe Weber führt das Umdenken auch auf das Saarland zurück. Dort wurden in den vergangenen Jahren in ein neues Nationalpark-Tor bei Otzenhausen zehn Millionen Euro investiert. "Ich habe gesagt, dass das kleine Saarland uns rechts und links überholt", sagt Weber. "Das hat man in Mainz nicht auf sich sitzen lassen."

Umbau soll 2028 abgeschlossen sein

Nationalparkchef Harald Egidi sieht das ähnlich. "Die Saarländer haben mit dem Keltenpark in Otzenhausen Maßstäbe gesetzt", sagt er. "Ich denke, ein Stück weit hat sich Rheinland-Pfalz da auch an der Ehre gefasst gefühlt."

Wildfreigehege in Kempfeld
Nationalparkchef Harald Egidi ist zuversichtlich, dass die Wildenburg und der Tierpark ein Besuchermagnet werden.

Das Wildfreigehege wird ein Schmuckstück

Das Wildfreigehege in Kempfeld soll laut den Plänen bis 2028 komplett modernisiert sein und während des Umbaus geöffnet bleiben. Harald Egidi ist zuversichtlich, dass das Nationalpark-Tor in Kempfeld in ein paar Jahren ein echter Besuchermagnet ist. "Das Wildfreigehege wird ein Schmuckstück", freut er sich.

Landkreis Birkenfeld

Wald und Moore durch Entnahmen gefährdet? Nationalpark Hunsrück-Hochwald: Neuer Ärger ums Wasser

Im landesweit einzigen Nationalpark pumpen Sprudelfirmen Wasser ab. Die Genehmigungen sollen jetzt verlängert werden. Und das ohne vernünftige Prüfung, wie Experten kritisieren.

Der Vormittag SWR1 Rheinland-Pfalz

Malborn

Forschung im Nationalpark Warum Ranger im Hunsrück tote Tiere auslegen

Wenn ein Reh überfahren wird, wird der Kadaver meist verbrannt. Dabei sind die Körper wertvoll für das Ökosystem, wie Forscher im Nationalpark Hunsrück-Hochwald zeigen wollen.

SWR4 RP am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Nationalpark Hunsrück-Hochwald

kleines Insekt verhilft zu mehr Biodiversität Wieso Borkenkäfer nützlich sind für Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Helfer anstatt Plagegeist: Im Herzen des Nationalparks Hunsrück-Hochwald hat der Borkenkäfer freie Bahn - mit erstaunlichen Folgen.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz