Öffentliches Leben ausgebremst

Viele Kitas dicht und kein Bus: Warnstreiks in der Region Trier

Stand

Die Gewerkschaft ver.di hatte am Mittwoch ihre Warnstreiks im öffentlichen Dienst fortgesetzt. Auch in der Region Trier. Betroffen waren nicht nur der Nahverkehr und viele Kitas.

Viele Eltern in der Region Trier mussten ihre Kinder am Mittwoch selbst betreuen, viele Busse standen still und die Müllabfuhr kam nicht. Hier gibt es einen Überblick, welche Bereiche vom Warnstreik betroffen waren.

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Viele Busfahrer beteiligen sich am Streik

Die Menschen in der Stadt und im Umland von Trier mussten am Mittwoch viele Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr hinnehmen. Wegen des Warnstreiks kam es im Busverkehr der Stadt zu erheblichen Ausfällen, wie die zuständigen Stadtwerke Trier (SWT) mitteilten.

Danach waren viele Busse am Mittwoch Morgen im Depot geblieben, sagte ein SWT-Sprecher dem SWR. Nur die von privaten Unternehmen gefahrenen Linien im Stadtgebiet und Landverkehr wurden bedient. Das betraf die Linien 17, 30, 31 und 32. Außerdem die Smart-Shuttles - also Kleinbusse, die gebucht werden können.

Aktuelle Informationen rund um die Auswirkungen des Warnstreiks sind auf der Internetseite der Stadtwerke Trier zu finden.

Wegen Streik: Andere Verkehrsmittel nutzen

Die Stadtwerke hatten empfohlen, sich über Alternativen zu informieren - beispielsweise auf das Fahrrad umzusteigen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Die Straßen in und um Trier waren als Folge voller als gewohnt.

Auch Kitas vom Warnstreik betroffen

Nach Angaben eines ver.di-Sprechers waren erstmals alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Kommunen und des Bundes aufgerufen, sich am Ausstand zu beteiligen. Das betraf auch Mitarbeitende in den städtischen oder kommunalen Kitas.

Die Kita im Freschfeld in Trier bleibt am Mittwoch und Donnerstag wegen Streik geschlossen
Die Kita Im Freschfeld in Trier bleibt wegen des Streiks zwei Tage geschlossen.

Deshalb waren in der Region Einrichtungen wie die Kitas im Freschfeld oder Estricher Weg in Trier am Mittwoch geschlossen. Manche streiken auch noch am Donnerstag. In anderen Einrichtungen wurden teils Öffnungszeiten verkürzt und Notbetreuungen eingerichtet.

Krankenhaus in Saarburg war vorbereitet

Das kommunale Krankenhaus Saarburg hat am Mittwoch nach eigenen Angaben die Versorgung von Notfällen gewährleisten können. Die Leitung hatte im Vorfeld mit der Gewerkschaft eine sogenannte Notdienstvereinbarung getroffen, die die Versorgung sicherstellte. Geplante Operationen wurden zudem verschoben.

Jobcenter und Bürgerbüros stornieren Termine

Nach Angaben von ver.di wurde auch das Jobcenter und die Agentur für Arbeit in Trier bestreikt. Zudem hatten sich die Stadtverwaltungen verschiedener Landkreise auf Arbeitsniederlegungen eingestellt.

Ausfälle bei der Müllabfuhr

Nach Angaben des Zweckverbandes Abfallwirtschaft in der Region Trier (A.R.T.) gab es wegen des Streiks Ausfälle in der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg. Konkret wurden in Baldringen, Vierherrenborn und Zerf im Hochwald weder gelbe Säcke noch Altpapier abgeholt.

In Greimerath, Irsch, Ockfen, Saarburg-Beurig und Serrig wurden die blauen Tonnen nicht geleert. In der Stadt Trier sei der Hol- und Bringdienst eingestellt worden, zudem wurde der Wertstoffhof geschlossen.

Bei den Entsorgungszentren der A.R.T. könne es außerdem zu längeren Wartezeiten kommen. Der Restabfall in der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg konnte durch veränderte Tourenplanung abgeholt werden. Im Landkreis Vulkaneifel sei lediglich die Abfuhr von Bioabfällen betroffen.

Der Zweckverband informiert fortlaufend auf seiner Website über mögliche Ausfälle.

Auch Schleusen betroffen

Weil alle Beschäftigen des öffentlichen Dienstes zum Streik aufgerufen waren, war am Mittwoch auch die Schifffahrt auf der Mosel teilweise betroffen. Nach Angaben von ver.di und des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Koblenz wurden um die Schleusen in Trier, Wintrich und Zeltingen zwischen 8:00 Uhr und 14:00 Uhr keine Schleusungen durchgeführt.

Binnenschiffer seien vorab über die Warnstreiks informiert worden. Die meisten blieben deshalb erst einmal in ihren Starthäfen vor Anker wie etwa in Rotterdam. 

Ver.di will mehr Lohn für 2,5 Millionen Beschäftigte

Der Bund und die Kommunen hatten als Arbeitgeber ihren 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst in dem bundesweiten Tarifstreit fünf Prozent mehr Lohn und 2.500 Euro Einmalzahlungen bei 27 Monaten Laufzeit angeboten.

Die Gewerkschaft ver.di fordert weiterhin 10,5 Prozent bei einem Jahr Laufzeit, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die dritte Verhandlungsrunde ist für kommende Woche geplant.

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