20-stündige Rettungsaktion

Trierer Feuerwehrleute retten in der Türkei Mutter und Kind aus Trümmern

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Fast 20 Stunden haben sich zwei Trierer Feuerwehrleute mit ihren Kollegen von der Hilfsorganisation @fire nach dem Erdbeben durch Trümmer gearbeitet. Mit glücklichem Ausgang.

Eine Mutter und ihre sechsjährige Tochter konnten in der Nacht lebend aus einem eingestürzten Haus gerettet werden. Mit dabei Florian Zonker und Christoph Reuter aus Trier. Anwohner hatten die Feuerwehrleute darauf hingewiesen, dass in den Trümmern Verschüttete sein könnten, dass man Klopfen gehört habe, erzählt Zonker. Daraufhin setzten die Helfer Rettungshunde ein, die anschlugen. Dann begann eine aufwendige Bergung.

A mother and her six-year-old daughter were rescued alive overnight from a collapsed house in #Kahramanmaraş, Turkey. The urban search and rescue teams of @at_fire and @team_saraid worked tirelessly for almost 20 hours on the difficult rescue. #earthquaketurkey @Insarag https://t.co/LsU9MA3wMX

Heizkörper versperrt Rettungsweg

Kahramanmaras gleicht einem riesiger Trümmerfeld. Steine, Wände türmen sich übereinander. Alles ist sehr eng. Trotzdem arbeiten sich die Helfer der Hilfsorganisation @fire durch das Geröll. Nach dreieinhalb Metern - eine böse Überraschung. Ein Heizkörper versperrt den Weg. Da war kein Durchkommen, erinnert sich Zonker. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Rettungskräfte schon Sprachkontakt zu Mutter und Kind. Die Mutter signalisierte, dass es ihnen schlechter geht, hatte Angst zu erfrieren. Denn es ist, so Zonker, bitterkalt.

Helfer geben nicht auf

Also suchen die Feuerwehrleute nach einem anderen Weg in den Keller. Schließlich schaffen sie es, von unten durch eine Außenwand des Kellers an Mutter und Kind zu gelangen. Nach mehr als 20 Stunden Rettungsaktion können beide unverletzt und nur unterkühlt nach außen gebracht werden.

"Da hat jeder ein Lächeln im Gesicht und alle haben gestrahlt."

Enorme Anspannung bei den Helfern in der Türkei

20 Stunden Rettung - mit wenig Schlaf, bei Kälte. Da merken auch die Helfer, dass ihre Kräfte schwinden, sagt Zonker, der gemeinsam mit Christoph Reuter aus Trier in der Türkei hilft. Doch das Gefühl, jetzt vier Menschen aus den Trümmern des Erdbebens gerettet zu haben, das wiege das alles auf. "Da hat jeder ein Lächeln im Gesicht", sagt Zonker im Gespräch mit dem SWR.

"Hoffnung besteht immer."

Obwohl 72 Stunden nach dem Erdbeben die Wahrscheinlichkeit abnimmt, Menschen lebend zu retten, machen die Helfer weiter. "Wir haben noch Luft und werden das die nächsten Tage noch durchziehen", bekräftigt der Trierer.

Rettungskräfte vom Internationlen Katastrophenschutz @fire beim Rettungseinsatz.
Beleuchtet durch einen Strahler, arbeiten die Rettungskräfte auch in der Nacht.

Doch selbst für die erfahrenen Feuerwehrleute ist die Situation im Erdbebengebiet bedrückend. "An jedem eingestürzten Gebäude hängt Leichengeruch in der Luft", sagt Zonker und erzählt, dass kaum ein Gebäude unbeschädigt ist. Doch sie machen weiter, denn Hoffnung bestehe immer.

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SWR