Mal eben noch ein paar frische Kartoffeln, Möhren oder Äpfel holen, gleich um die Ecke. Süßigkeiten für die Kinder, die Tageszeitung oder zur Feier des Tages eine Flasche Sekt. Ein Paket abholen und dabei einfach ein bisschen tratschen. Der Tante-Emma-Laden "Uns Rita" im Trierer Maarviertel ist für Vieles eine gute Anlaufstelle.
20 Jahre wie im Flug vergangen
Rita Drumm kann es selbst nicht glauben. 20 Jahre ist es schon her, dass sie ihren Tante-Emma-Laden im Trierer Maarviertel eröffnet hat. Es war immer ihr Traum gewesen, unabhängig und selbstständig zu arbeiten. Sie hat es gewagt und der Laden lief all die Jahre gut.
Vor ihrer Selbständigkeit hatte Rita Drumm immer als angestellte Verkäuferin in verschiedenen Geschäften gearbeitet. Den Tante-Emma-Laden in der Maarstraße zu eröffnen, das war schon auch ein Risiko. "Am Anfang habe ich gedacht, ja, ich probiere es mal ein bis zwei Jahre aus. Die Zeit ist so schnell vergangen. Die 20 Jahre sind wie im Flug vorbei. Ich habe mich richtig wohl gefühlt in meinem Lädchen"
Von Gemüse bis Trödel
Der kleine Laden ist für viele Menschen im Maarviertel eine Art Wohnzimmer. Gemüse kann man kaufen, aber auch Trödel. Rita Drumm hat hin ihrem Schaufenster schon ihre ganze Teddysammlung zum Kauf angeboten, aber auch Bilder, alte Reklameschilder, Vasen oder Zinnteller. Für Stammkunden gibt es auch mal eine Tasse Kaffee.
Für viele Kunden ist es ein Schock, dass Rita Ende März aufhören will. "Kannst du schon in Rente gehen? Kann man das nicht noch rückgängig machen?" fragen viele ungläubig. Die Maarstraße ohne "Uns Rita", einfach unvorstellbar. Sie gehört schon so lange zum Inventar neben dem Bäcker, der Eckkneipe und der Friseurin. Ohne Rita wird was fehlen.
"Das Maarviertel ist wie ein kleines Dörfchen für sich selber", sagt ein Stammkunde in Ritas Tante-Emma- Laden. "Seit ich hier wohne, komme ich in den Laden rein und kaufe meinen Kleinkram. Hier herrscht das Leben, hier kommt von jung bis alt jeder rein. Man ist hier eine Gemeinschaft."
Findet sich jemand, der weitermacht?
Alle im Maarviertel hoffen, dass vielleicht jemand anderes ab April den Laden mietet. Die nächsten Lebensmittelgeschäfte sind für die Kunden weiter als nur ein paar Schritte von der eigenen Haustür entfernt. Gerade ältere Menschen im Maarviertel konnten hier ihre Einkäufe bequem selbst erledigen.
Fehlte was, brachte Rita es nach Ladenschluss auch schon mal selbst vorbei. Ohne Ritas Laden wird dem Maarviertel regelrecht das Herzstück fehlen. "Für mich ist das ganz schwer, sagte eine Stammkundin. Schade. Ich hoffe, dass wieder jemand reinkommt, der die Maarstraße belebt." "Uns Rita", den Tante-Emma-Laden um die Ecke, wird es bald nicht mehr geben. Zum Abschluss soll es nochmal ein schönes Fest geben.