Es gab ein massives Polizeiaufgebot an jenem Pfingstsonntag in der Gemeinde Zemmer im Kreis Trier-Saarburg. Eine ganze Kolonne Streifenwagen war dort unterwegs, einige der Polizeifahrzeuge parkten an den Straßen oder auf Wiesengrundstücken in der Nähe eines Hauses.
Polizisten führten gefesselten Tatverdächtigen zum Krankenwagen
Sondereinsatzkräfte mit einer speziellen Schutzausrüstung waren in den Straßen der Fidei-Gemeinde zu sehen - nichts was man dort normalerweise an einem Feiertag erwartet hätte. Dann führten Polizeibeamte einen fast nackten, nur mit kurzer Hose bekleideten Mann zu einem bereitstehenden Krankenwagen. Er hatte die Hände auf dem Rücken gefesselt.
Von heute an will das Landgericht Trier klären, was damals genau passiert ist. Angeklagt ist der Mann, der vor ziemlich genau einem halben Jahr mit einem Krankenwagen weggebracht wurde und inzwischen in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht ist.
Der Angeklagte soll an jenem Pfingstwochenende zu einem Familienbesuch in der Gemeinde Zemmer gewesen sein. Aus nicht bekannten Gründen soll er am Sonntagvormittag den 60-jährigen Freund seiner Mutter in dessen Haus mit einem Messer angegriffen haben.
Angeklagter könnte dauerhaft in psychiatrische Einrichtung kommen
Das Gewaltopfer starb noch am Tatort an seinen schweren Schnitt- und Stichverletzungen. Der Angeklagte soll versucht haben in den Keller zu flüchten und habe dabei einen Verwandten mit einem Schraubenzieher leicht verletzt.
Strafvollzug Psychiatrie hinter Gittern – Wirken Therapien für Straftäter?
Lieber nicht zu früh entlassen. Weil Anstaltsleitungen einen Rückfall fürchten, sitzen psychisch kranke Straftäter oft länger im Maßregelvollzug als es eine Haftstrafe vorgesehen hätte.
Laut Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte die Absicht beide Menschen zu töten. Wegen einer psychischen Erkrankung sei er bei der Tat jedoch schuldunfähig gewesen. Bei einem Schuldspruch könnte er nun dauerhaft in eine psychiatrische Einrichtung kommen.