Markierungstafeln der Spurensicherung stehen in der Strasse, in der ein junger Mann getötet worden ist.

Militärgericht Airbase Spangdahlem

Tödlicher Messerangriff in Wittlich: Verteidiger beschuldigt anderen US-Soldaten

Stand
Autor/in
Christian Altmayer
Foto von Christian Altmayer, Redakteur bei SWR Aktuell im Studio Trier

Neue Wendung im Prozess um die Tötung eines Mannes auf der Wittlicher Säubrennerkirmes: Der Verteidiger des US-Soldaten beschuldigt jetzt einen anderen amerikanischen Soldaten.

Es gebe nur einen Mann, der Blut an seinen Händen habe. Und das sei nicht sein Mandant. Das waren die ersten Worte des Verteidigers des Angeklagten in seinem Eröffnungsplädoyer. Und er meint damit den zweiten amerikanischen Soldaten, der bei dem tödlichen Messerangriff zugegen gewesen sein soll. Nach der Auffassung der Verteidigung war er es, der das 28-jährige Opfer vor einem Jahr auf der Säubrennerkirmes in Wittlich erstochen hat.

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Staatsanwaltschaft: Beweise deuten auf Angeklagten

Ursprünglich waren beide Männer festgenommen worden. Auf der Anklagebank sitzt aber nur einer von ihnen, ein 26-jähriger Flugzeugmechaniker. Sein Begleiter ist wieder auf freiem Fuß und wurde lediglich disziplinarisch bestraft. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft glaubt seiner Version des Tathergangs. Demnach war es der 26-Jährige, der zustach.

Darauf deuteten auch alle Spuren und Beweise hin, sagte die Staatsanwältin in ihrem Eröffnungsplädoyer. Der Verteidiger lässt allerdings Zweifel an dieser Theorie aufkommen. Er sagte heute, dass es Augenzeugen gebe, die den anderen Soldaten belasten. Sie hätten auch beobachtet, dass er es war, der den Streit angefangen habe. Außerdem habe er Blutspuren des Opfers an der Kleidung, seiner Schultertasche und an seinen Händen gehabt.

Erste Zeugen sagen aus

Ab heute werden bei der Verhandlung auch Zeugen der Anklage gehört. Die erste Zeugin im Prozess war eine Polizistin aus Trier. Die Ermittlerin hat vor dem US-Militärgericht in Spangdahlem unter anderem geschildert, wie die Tatwaffe unterhalb der Wittlicher Römerbrücke gefunden wurde.

Die Zeugin musste das Messer auch im Gerichtssaal vor den Geschworenen identifizieren. Außerdem war die Polizistin laut ihrer Aussage dabei, als die Wohnung des Angeklagten US-Soldaten in Wittlich durchsucht wurde. Nach ihren Angaben haben die Ermittler dabei auch mit Blut verschmierte Schuhe sichergestellt.

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