Internationaler Drogenhandel

Kofferweise Opium: Mutmaßlicher Großdealer in Trier vor Gericht

Stand

Ein 35-jähriger Angeklagter steht seit Montag vor der Jugendkammer des Landgerichts Trier. Drogenkuriere sollen in seinem Auftrag Opium im Kilobereich per Flugzeug eingeschmuggelt haben.

Sieben bis zehn Kilogramm Opium. So groß sollen die einzelnen Portionen gewesen sein, die Drogenkuriere meist aus der Türkei nach Deutschland schmuggelten.

Seit dem 19. Juni muss sich der 35-jährige mutmaßliche Großdealer (Mitte) in Trier vor Gericht verantworten.
Seit dem 19. Juni muss sich der 35-jährige mutmaßliche Großdealer (Mitte) in Trier vor Gericht verantworten.

Mit dem Flugzeug nach Österreich, mit dem Zug nach Deutschland

Allein einer dieser Kuriere soll innerhalb eines Jahres mindestens 25 Mal in Istanbul gewesen sein. Von einem unbekannten Mann habe er dort einen Koffer voller Opium erhalten.

Laut Anklage setzten sich die Kuriere dann mit der Ware ins Flugzeug nach Wien. Von dort sei es dann per Zug in die Bundesrepublik gegangen. So oder so ähnlich sollen die meisten der Transfers abgelaufen sein.

Trier

Australisches Ehepaar vor dem Landgericht Trier Hohe Haftstrafen im Trierer DarkMarket-Prozess

Das Landgericht Trier hat am Freitag ein australisches Paar zu hohen Haftstrafen verurteilt. Das Paar hat im Internet einen Marktplatz für Drogen betrieben.  

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP

Mehrere solcher Kuriere sind seit Prozessbeginn im Spätsommer 2022 in Trier bereits verurteilt worden. Nach Angaben einer Sprecherin des Landgerichts erhielten sie Haftstrafen von bis zu vier Jahren.

Mutmaßlicher Großdealer setzte Drogen mit Gewinn ab

Wenn es von heute an in Trier nun erneut um diese Fälle geht, wird sich jedoch kein einfacher Kurier vor dem Landgericht verantworten müssen, sondern ein mutmaßlicher Großdealer, der laut Staatsanwaltschaft über einen Mittelsmann die Kuriere rekrutieren ließ und später die Drogen mit Gewinn weiterverkaufte.

Der 35-jährige Angeklagte soll sich "spätestens seit 2019 im internationalen Drogenhandel mit dem Im- und Export sowie dem Handel von Opium in nicht geringen Mengen etabliert haben", heißt es in der Anklage.

Abnehmer saßen unter anderem in Kanada und England

Zählt man die Einzelfälle zusammen, die in der Anklageschrift beschrieben sind, geht es insgesamt um über 200 Kilogramm Opium. Die Angeklagten sollen mit Drogen unter anderem in Bitburg und Frankfurt gehandelt haben.

Das Opium wurde zum Teil aber auch per Flugzeug nach Kanada und nach Schottland gebracht. In Vancouver in Kanada und Manchester in England sollen es Käufer von den Kurieren übernommen haben.

Mitangeklagter kommt aus der Region Trier

Der Fall vor der Jugendkammer des Landgerichts Trier hat demnach eine internationale Dimension. In Trier wird deshalb verhandelt, weil einer der Mitangeklagten ein Heranwachsender aus der Region ist. Deswegen bleibt das Verfahren jetzt hier, teilte eine Sprecherin auf Anfrage des SWR mit.

Wenn der mutmaßliche Auftraggeber sich nun von diesem Montag an in Trier verantworten wird, könnte sich zeigen, ob er der Drahtzieher der Geschäfte oder auch selbst nur Teil eines größeren Ganzen ist. Zunächst wird es vor Gericht aber darum gehen, ob der Angeklagte sich überhaupt zur Sache äußert, ein Geständnis ablegt oder schweigt. Insgesamt sind sechs Verhandlungstage für den Fall vorgesehen, der nächste am 29. Juni.

Koblenz

20 Objekte im nördlichen RLP durchsucht Festnahmen bei Drogenrazzia im Großraum Koblenz

Die Polizei ist am Donnerstag gegen den organisierten Drogenhandel in Rheinland-Pfalz vorgegangen. Nach Polizeiangaben waren dabei 300 Beamte im Großraum Koblenz im Einsatz.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Mannheim

Drei mutmaßliche Drogenhändler festgenommen Polizei beschlagnahmt in Mannheim kiloweise Drogen

In Mannheim, im Raum Ludwigshafen und in Lampertheim (Kreis Bergstraße) sind kiloweise Drogen sowie 250.000 Euro gefunden worden.

SWR4 BW am Freitag SWR4 Baden-Württemberg

Stand
Autor/in
SWR