Gäste in Briedel angepöbelt und provoziert

Neonazis auf Weinfest an der Mosel: Geldstrafe für Beleidigung

Stand

Rechtsextreme sollen in der Nacht zum 21. Juli auf einem Weinfest in Briedel Besucher angepöbelt haben. Einer von ihnen muss jetzt wohl eine Geldstrafe zahlen.

Eine Auseinandersetzung auf einem Weinfest in Briedel im Juli hat für einen mutmaßlichen Neonazi aus der Region Trier wohl bald Konsequenzen. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat nach eigenen Angaben einen Strafbefehl für den Rechtsextremisten beantragt. Der Mann soll eine Geldstrafe zahlen, weil er einen Polizisten beleidigt hat.

Das Ermittlungsverfahren gegen einen Freund des Mannes läuft nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch. Dieser Mann soll Widerstand gegen die Polizisten geleistet haben, die ihm einen Platzverweis erteilt hatten. Zuvor hatten Besucher des Weinfestes die Polizei gerufen, weil eine Gruppe von acht mutmaßlichen Neonazis die Gäste dort angepöbelt und provoziert hatte.

Großes Polizeiaufgebot beim Weinfest

Die Pressemitteilung der Polizeiinspektion Zell am frühen Morgen des 21. Juli klang zunächst nach einer Weinfest-Prügelei, bei der viel Alkohol im Spiel war: Mehrere Personen randalierten demnach auf dem Weinfest in Briedel. Die Situation konnte "nur durch eine größere Anzahl von Polizeikräften unter Kontrolle gebracht werden", hieß es.

Die Personen waren laut Zeugen erkennbar der rechten Szene angehörig.

Auf SWR-Anfrage gab Marc Fleischmann vom Präsidium in Trier dann später bekannt: "Die Personen waren laut Zeugen erkennbar der rechten Szene angehörig."

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Tätowierungen mit Hakenkreuzen

So hätten manche der Männer hätten offen Tätowierungen mit Hakenkreuzen und anderen Symbolen aus dem Nationalsozialismus gezeigt, so die Polizei. Im Sommer wurde deshalb auch gegen einen Mann mit Hakenkreuz-Tattoos ermittelt. Der Vorwurf: Die Verwendung von verfassungsfeindlichen Kennzeichen. Dieses Verfahren wurde aber laut Staatsanwaltschaft Koblenz wegen Geringfügigkeit eingestellt.

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Am Samstag hat die Polizei in Kövenig an der Mosel eine Feier von Rechtsextremisten verhindert. Rechtsextremismus-Experte Andreas Speit ordnet den Vorfall im SWR-Interview ein.

Polizei beleidigt und Widerstand geleistet

Als die Beamten eintrafen, so die Polizei weiter, hätten einige der Männer das Fest verlassen. Zwei aus der achtköpfigen Gruppe - einen 35-Jährigen aus Wittlich und einen 44-Jährigen aus der Vulkaneifel - konnten die Polizisten kontrollieren. Sie erhielten Platzverweise.

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Ob in Briedel auch bekannte Köpfe der rechtsextremen Szene aus der Region vor Ort waren, ließ die Polizei unbeantwortet. Zu einzelnen Personen mache man keine Angaben. Nach dem Stand der Ermittlungen seien die Neonazis "zum Feiern auf dem Weinfest" gewesen.

Rechtsextreme Vorfälle zuvor auch in Greimerath und Kröv

Der Vorfall in Briedel war nicht das erste Mal, dass Neonazis in der Region auffällig wurden: Im Mai hatten Rechtsextremisten in Greimerath bei Wittlich ein Rechtsrock-Konzert veranstaltet, das von der Polizei aufgelöst wurde. Mehrere Besucher waren laut Polizei früher Mitglieder der seit 2020 verbotenen Vereinigung Combat 18 und davor der sogenannten "Chaos Crew Wittlich".

Ende Mai löste die Polizei eine Feier rechtsextremer Fußball-Fans in Kröv-Kövenig an der Mosel auf. Die rund 20 Männer wollten dort ein Wochenende verbringen.

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