Seit Jahren war man sich sicher: Hier in der Nähe eines Waldes soll es auf einer großen Wiese bei Riol im Landkreis Trier-Saarburg eine der bedeutendsten Schlachten zwischen der römischen Armee und Kelten gegeben haben. Ein Archäologe hatte das berühmte Schlachtfeld entdeckt. Ein Sensationsfund - oder etwa doch nicht?
Wiese bei Riol wohl doch kein antikes Schlachtfeld
Zwar gibt es in der Forschung keine Zweifel, dass es diese berühmte Schlacht zwischen Römern und Kelten tatsächlich gegeben hat, doch das "wo" wirft mittlerweile Fragen auf. Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat eigenen Angaben zufolge die Doktorarbeit des damals leitenden Mitarbeiters der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) untersucht.
Dabei soll festgestellt worden sein, dass die Daten aus seiner Doktorarbeit "unzureichend" seien. Ob die dort damals von ihm gefundenen Speerspitzen wirklich aus der Schlacht stammen, ist jetzt fraglich.
Weitere Verdachtsfälle werden untersucht
Es ist nicht das erste Mal, das Zweifel an der Doktorarbeit des Archäologen aufkommen. Vor Wochen wurde bereits bekannt, dass er weitere antike Funde bewusst falsch datiert haben soll, mindestens 21 Schädel sollen es inzwischen sein.
Verdacht auf weitere Manipulationen Archäologie-Skandal in Koblenz weitet sich offenbar aus
Ein Archäologe, der unter Manipulationsverdacht steht, sieht sich mit weiteren Vorwürfen konfrontiert: Es geht wohl auch um zwei Sensationsfunde.
Dazu gehört auch der angebliche Schädel eines Neandertalers aus Ochtendung. Er soll laut Innenministerium 160.000 bis 170.000 Jahre jünger sein als zuvor angenommen. Der Mitarbeiter ist seit längerer Zeit freigestellt. Seine Forschungsergebnisse werden laut Innenministerium nun untersucht.