Es handele sich um Abnutzungserscheinungen an den Rohrleitungen, die nicht unerheblich seien, so die französische Atomaufsichtsbehörde. Sie forderte weitere Kontrollen. Deshalb geht Reaktor 3 vorerst nicht ans Netz. In Reaktor 2 in Cattenom, der derzeit für Wartungsarbeiten ausgeschaltet ist, werden vorsorglich alle Rohre ausgetauscht.
Umweltministerium RLP fordert Abschaltung von Cattenom
Anlässlich des Jahrestages der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima, fordert das grün geführte Umweltministerium erneut, dass das lothringische Kernkraftwerk abgeschaltet wird. Der pannenanfällige Atommeiler sei ein Sicherheitsrisiko. Generell sehe die rheinland-pfälzische Landesregierung in der Nutzung der Kernenergie keinen Weg, die Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft zu lösen. Ein 2018 vom Land in Auftrag gegebenes Sicherheitsgutachten zeige zudem deutliche Mängel im AKW Cattenom, so das Ministerium. Zusammen mit Luxemburg und dem Saarland will die Landesregierung in den kommenden Jahren eine Laufzeitverlängerung von Block eins in Cattenom verhindern.
Mängel am Kraftwerk Cattenom laut Umweltministerium lange bekannt
Schon ein Sicherheitsgutachten aus dem Jahr 2018 zeige deutliche Mängel am Atomkraftwerk Cattenom. Daher stufe die Landesregierung Cattenom als Sicherheitsrisiko ein. Generell sehe sie auch in der Kernenergie keinen Weg, um die Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft zu lösen.
Weiterer Reaktor in der Normandie betroffen
Auch in einem Reaktor im AKW Penly in der Normandie wurden nach Angaben der französischen Atomaufsichtsbehörde Risse entdeckt. Erst am Dienstag hatte die Behörde bekannt gegeben, dass dort ein ungewöhnlich langer und tiefer Riss in einem Leitungsrohr entdeckt worden sei. Dieser Riss sei der bislang größte entdeckte Korrosionsschaden in einem französischen Atomreaktor.
Neue Atomreaktoren geplant
Wegen anhaltender Probleme mit seinem alternden Atompark hatte Frankreich im vergangenen Jahr so wenig Strom produziert wie seit drei Jahrzehnten nicht. Präsident Emmanuel Macron hatte angekündigt, noch während seiner Amtszeit den Grundstein für zwei von sechs neuen Atomreaktoren zu legen, die in Penly in der Normandie gebaut werden sollen.