"Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sonst schließt sich das Fenster wieder", sagt Volker Klassen, Geschäftsführer des Trierer Hafens und Mitglied des Bündnisses zum Ausbau der Eifelstrecke. Immer wieder gab es die Diskussion um eine Nutzung der Eifelstrecke zwischen Trier und Köln auch für den Güterverkehr.
Nach der Juli-Flut 2021 mit ihren teils verheerenden Zerstörungen an der Strecke hat das Thema wieder für Unternehmen aus der Region an Fahrt aufgenommen. Im November 2023 haben sich mehr als zwanzig Unternehmen aus der Eifel zusammengeschlossen, um die Politik von einem zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke zu überzeugen.
Elektrifizierung ab Sommer
Die Eifelstrecke soll nämlich im Zuge des Wiederaufbaus nach der Flut zu einer leistungsfähigen und modernen Bahnstrecke werden. Dazu gehört dann auch eine komplette Elektrifizierung der 163 Kilometer langen Verbindung.
Bündnis aus regionalen Unternehmen fordert zweigleisige Strecke
Mehr als 20 Unternehmen aus der Region Trier, darunter Gerolsteiner Brunnen, Dr. Oetker in Wittlich und Arla Foods fordern, dass die Strecke im Zuge der Modernisierung zunächst auf zehn Kilometern zweigleisig ausgebaut wird. Dann könnten Personen- und Güterverkehr besser aufeinander abgestimmt werden. "Ein Güterzug könnte dann pro Stunde auf der Eifelstrecke fahren", prognostiziert Rüdiger Meurer, Transportdirektor von Arla Foods.
Noch ist die Eifelstrecke auf rund 65 Kilometern zwischen Kordel und Kall in Nordrhein-Westfalen eingleisig. Bis 2038 soll die Bahnverbindung sogar durchgängig zweigleisig werden. Eine Ausnahme bildeten die Tunnel. Die auch zweigleisig auszubauen, sei wirtschaftlich nicht darstellbar, begründet Volker Klassen, Geschäftsführer des Trierer Hafens.
Unternehmer wollen Co2 Ausstoß reduzieren
Arla Foods und Gerolsteiner Brunnen haben ehrgeizige Klimaziele: Der CO2 Ausstoß soll in den kommenden Jahrzehnten deutlich sinken. Dafür sollen mehr Transporte vom Lkw auf die Schiene verlegt werden. Rüdiger Meurer von Arla Foods rechnet damit, dass 40 Prozent aller Fernfahrten langfristig über die Schiene laufen könnten.
Zweigleisiger Ausbau noch ungewiss
Bislang steht nur fest, dass die komplette Eifelstrecke bis mindestens 2027 elektrifiziert werden soll. Die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin Katrin Eder (B90/Die Grünen) begrüßt die Initiative der Eifeler Unternehmen, sagt aber auch, dass das Projekt mit zahlreichen Bahnprojekten im Land konkurriere.
Deswegen müsste zunächst eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt werden, um zu schauen, ob man den zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke beim Bund als förderungsfähiges Projekt anmelden könne.