Studie des Bundesverkehrsministeriums

Alternativroute für Güterzüge im Mittelrheintal vorgestellt

Stand
Autor/in
Christian Buttkereit

Bahnlärm so laut wie ein Presslufthammer - das beklagt die Bürgerinitiative Mittelrheintal seit Jahren beim Güterverkehr. Diese Alternativroute wird jetzt favorisiert.

Das Mittelrheintal leidet seit Jahrzehnten unter massivem Lärm durch Güterzüge. Mehrere hundert Züge fahren jeden Tag auf beiden Seiten des Rheins durch das Tal. Ebenfalls seit Jahrzehnten wird über eine Ausweichstrecke gesprochen, z.B. durch den Westerwald. Bisher galt die aber immer als viel zu teuer.

Jetzt hat das Bundesverkehrsministerium eine Studie vorgelegt und: Es geht auch zwei Milliarden Euro billiger. Die vorgeschlagene günstigere Alternativroute verläuft auf rund 150 km von Mainz-Bischofsheim nach Köln-Gremberg.

Eine Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums sieht eine Alternative für den Güterverkehr im Mittelrheintal.

Güterstrecke soll überwiegend in Tunneln verlaufen

Möglich werden die Einsparungen vor allem dadurch, dass nicht die gesamte Strecke neu gebaut wird. Wo es möglich ist, sollen vorhandene Gleise und Trassen genutzt werden. Trotzdem ist bei der günstigsten Variante eine 69 Kilometer lange Neubaustrecke zwischen Wiesbaden und Neuwied vorgesehen. Sie würde wegen der Topografie in Taunus und Westerwald überwiegend in Tunneln verlaufen, das Lahntal aber auf einer Brücke überqueren. Die Studie nennt Baukosten von rund sieben Milliarden Euro bei einer veranschlagten Bauzeit von 15 Jahren.

Alternativroute immer noch zu teuer

Doch auch damit sei das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen immer noch nicht im positiven Bereich, heißt es aus dem Bundesverkehrsministerium. Entscheidend neben den Baukosten ist die Verkehrsentwicklung. Je mehr Züge die Strecke nutzen, desto eher lohnt sich die Investition. Allgemein wird erwartet, dass der Güterverkehr weiter deutlich zunimmt.

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Halten sich beide Faktoren die Wage, wird es auch weiterhin kein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis geben. Das Verkehrsministerium schreibt, solange das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht positiv ist, werde in die bestehende Strecke investiert, um den Lärmschutz zu verbessern. Von der Bürgerinitiative heißt es, nun, da es eine favorisierte Variante gebe, solle Verkehrsminister Wissing so schnell wie möglich in die Planungen einsteigen.

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