Ein bisschen nervös sei er schon, wenn er an dieses Wochenende denkt, verrät Peter Schermann. Der 35-Jährige, der aus Wittlich stammt und in Trier lebt, ist Radsportprofi. Mit seinem Mountainbike ist er in den letzten Jahren auf Rennen in der ganzen Welt unterwegs gewesen.
Gravelbikes sind geländegängige Rennräder
Seit einiger Zeit tauscht er das Mountainbike aber immer häufiger gegen ein Gravelbike. Diese Fahrräder ähneln optisch einem klassischen Rennrad, sind aber für Strecken jenseits des Asphalts gedacht, die über Waldwege und Schotterpisten führen.
In diesem Jahr werden zum ersten Mal Deutsche Meisterschaften im "Graveln" ausgetragen. Und zwar in der Vulkaneifel, was den Trierer Schermann besonders freut: "Ich denke, es ist für die Region eine tolle Sache, dass die erste Deutsche Meisterschaft in dieser neuen Sportart in die Vulkaneifel geholt wurde.", sagt Schermann.
Viel Aufwand für Organisatoren
Auch Organisator Markus Appelmann freut sich darüber, dass der Bund Deutscher Radfahrer die Premierenausgabe in die Vulkaneifel vergeben hat. "Wir sind schon sehr stolz, aber wir haben bisher noch keine Sekunde Zeit gehabt, das Ganze zu genießen", verrät er.
Denn die 140 Kilometer lange Strecke durch die Eifel musste gut geplant und ausgeschildert werden. "Wir haben in den vergangenen Tagen insgesamt 5.000 Pfeile und Beschilderungen angebracht", erzählt Appelmann.
Hinzu käme, dass am Wochenende weitere Amateur- und Hobbyradrennen stattfinden. Insgesamt werden etwa 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die auf Mountainbikes und Gravelbikes unterwegs sein werden, erwartet. "Wir gehören damit zu den größten Veranstaltungen in Deutschland", sagt Appelmann.
Ex-Profi Voß ist Topfavorit
Und die lockt auch echte Topfahrer in die Vulkaneifel. Auf der Liste der 160 DM-Teilnehmerinnen und Teilnehmern steht zum Beispiel auch der ehemalige Rad-Profi Paul Voß, der bei der Tour de France schon das berühmte Bergtrikot getragen hat und in Daun als Mitfavorit gilt. Mit Rennrad-Profi Juri Hollmann und Mountainbike-Ass Lukas Baum haben sich weitere starke Fahrer angekündigt.
Doch auch Schermann könnte für eine Überraschung sorgen. Bei der im vergangenen Jahr zum ersten Mal ausgetragenen Gravel Weltmeisterschaft in Italien war der Trierer sogar vor Ex-Profi Voß im Ziel auf Platz 22 gelandet.
"Natürlich träumt man davon, auf dem Podium zu stehen, aber ich denke, da muss man auch realistisch sein. Es sind schon sehr starke Fahrer am Start, die in dieser Saison etwas besser drauf sind als ich. Wenn es gut läuft, erhoffe ich mir ein Ergebnis unter den besten zehn", sagt Schermann.
Streckensperrungen und eingeschränkter Autoverkehr
Wegen des Events wird am Samstag der Maare-Mosel-Radweg nach Angaben des Veranstalters zwischen Daun und Mehren ab 11:30 Uhr bis 17 Uhr vollständig gesperrt sein. Darüber hinaus könne es auch zu Einschränkungen auf Wanderwegen kommen und auch Autofahrer müssten an einzelnen Stellen mit eingeschränktem Verkehr rechnen.