Für den Fall eines Stromausfalls sollte jeder Kerzen im Haus haben.

Sorge vor dem Blackout

Ist ein Stromausfall in der Region Trier möglich?

Stand
Autor/in
Christian Altmayer
Foto von Christian Altmayer, Redakteur bei SWR Aktuell im Studio Trier

Manche Menschen in der Region Trier befürchten, dass in ihrem Ort im Winter der Strom ausfällt. Doch wie wahrscheinlich ist das? Die wichtigsten Fragen und Antworten lesen Sie hier.

Es gibt sie wieder: Leere Regale in Supermärkten, Drogerien und Baumärkten. Nur fehlen derzeit nicht Toilettenpapier und Öl, sondern häufig Gaskocher, Konserven und Kerzen. Vermutlich ist es auch ein Anzeichen dafür, dass sich zunehmend mehr Menschen auf einen Stromausfall vorbereiten. Doch könnte es wirklich passieren, dass Gemeinden im Dunkeln sitzen, wenn im Winter das Gas knapp wird?

Wie ist die aktuelle Stromversorgung in der Region Trier?

Der Netzbetreiber Westnetz teilte dem SWR auf Anfrage mit, dass derzeit keine Beeinträchtigungen vorliegen würden. Im Winter rechnet der Energieversorger allerdings mit "Herausforderungen" bei der Stromversorgung. Das liege an der aktuellen Situation durch den Krieg in der Ukraine und der Annahme, dass mehr Menschen in der kalten Jahreszeit ihre Heizlüfter anschalten. Die Energieversorger warnen deutschlandweit davor, elektrische Heizlüfter als Ersatz für Gasheizungen zu nutzen.

"Der Strom, der für die Elektroheizgeräte gebraucht wird, führt insgesamt zu einem zusätzlichen Leistungsbedarf im Stromsystem."

Wenn sehr viele Geräte gleichzeitig laufen, könnte es zu Überlastungen kommen und somit zu lokalen Stromausfällen. Ein flächendeckender Blackout in der Region sei durch Heizlüfter aber nicht zu befürchten, so die Westnetz weiter.

Woher kommt der Strom in der Region Trier?

Der Strom wird nach Angaben der Stadtwerke Trier (SWT) vor allem aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Das mache das System robust. 83 Prozent der Energie werde aus Wind- und Solarkraftanlagen gewonnen oder in österreichischen Wasserkraftwerken produziert, sieben Prozent in Gaskraftwerken.

In den Blockheizkraftwerken der Stadt kommt inzwischen vermehrt regionales Biogas zum Einsatz, das in einer Aufbereitungsanlage in Bitburg entsteht. Die grenznahen Atomkraftwerke Cattenom und Tihange liefern nach Angaben der SWT nicht in die Region.

Wie wahrscheinlich ist ein flächendeckender Blackout in Deutschland diesen Winter?

"Sehr unwahrscheinlich", sagen Wissenschaftler wie Professor Henrik te Heesen vom Umwelt-Campus Birkenfeld. Deutschland habe ausreichende Kapazitäten, um im Störfall schnell reagieren zu können, erklärte der Physiker auf SWR-Anfrage. Wenn es Engpässe geben sollte, könne schnell Strom aus den Nachbarländern zugekauft werden - zum Beispiel aus dem Pumpspeicherkraftwerk im luxemburgischen Vianden. Im Notfall könnten zudem Unternehmen vom Stromnetz abgeschaltet werden.

"Es kann passieren, dass einzelne Straßenzüge Probleme bekommen. Mehr aber nicht."

Welche Bedeutung haben Gaskraftwerke für die Stromversorgung?

Gaskraftwerke können schnell hoch und runtergefahren werden. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, wird Gas verstromt, um Flauten abzufedern. Bevor diese Kraftwerke abgestellt werden und das Stromnetz zusammenbricht, würden überregionale Netzbetreiber aber eher Unternehmen das Gas abdrehen. Dieses Risiko schätzen die Stadtwerke Trier aber als gering ein, so der Sprecher der SWT.

Wie sind Behörden in der Region Trier auf einen Blackout vorbereitet?

Die Stadt Trier und die Stadtwerke arbeiten nach eigenen Angaben derzeit an einem Notfallplan für den Fall eines Stromausfalls. Dazu will die Stadt Notrufzentralen in den Feuerwehrgerätehäusern der Stadtteile einrichten. Zudem würden Seniorenheime und andere kritische Einrichtungen auf das Szenario vorbereitet.

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