Brigitte und Theo Lukas kommen schon seit Tagen nicht mehr zur Ruhe. Immer wieder laufen die beiden Museumsbesitzer über den Hof und durch die Räume ihres Ofen- und Eisenmuseums in Hüttingen bei Lahr (Eifelkreis Bitburg-Prüm), versuchen mit Händen, Hochdruckreinigern und Besen zu retten, was noch zu retten ist. Ob es noch mal so wird wie vor dem Unwetter? Für die beiden schwer vorstellbar.
Wassermengen zerstören Lebenswerk
Theo Lukas erinnert sich noch an den Tag, an dem die Wassermassen kamen. Hüttingen liegt in einem Tal und so floss das Regenwasser die Straße herunter, schoss von allen Seiten auf den Hof. Mit geeinter Kraft habe man noch versucht, Türen zuzuhalten - ohne Erfolg. In kürzester Zeit standen viele der Räume des Museums bis an die 1,50 Meter unter Wasser.
Räume bis zu einem halben Meter voller Schlamm
Danach dann das Chaos: Das Wasser habe Unmengen Schlamm hinterlassen, den man nun mit der Unterstützung vieler Freiwilliger versuche, aus den Räumen, vom Hof, aber vor allem von den Ausstellungsstücken zu entfernen.
Das sind alte Möbelstücke, Messingschüsseln, Schaufensterpuppen, Schreibmaschinen, sogar mehrere Streichholzschachteln - Erinnerungsstücke aus vergangenen Tagen, nur wenige davon sind unbeschadet geblieben. "Wir haben uns mit diesem Museum über 60 Jahre ein Lebenswerk aufgebaut. Das ist jetzt in zehn Minuten alles zerstört worden", sagt der 69-Jährige.
Ausstellung im Museum zeigte 50.000 Exponate
Schon seit er denken kann, sei er ein begeisterter Sammler, erzählt Theo Lukas. Er habe diese Leidenschaft von seinem Opa geerbt und schon früh damit begonnen.
Und so eröffneten er und seine Frau vor 23 Jahren das Museum, um ihre Schätze aus der Vergangenheit mit anderen zu teilen. Bis an die 50.000 Exponate hatte er bislang zusammen und auf mehreren hundert Quadratmeter ausgestellt. "Mir war es schon immer wichtig, alte Sachen zu sammeln, um sie für die Nachwelt zu erhalten."
Schaden noch nicht abzuschätzen
Nun sind viele der Unikate entweder weggespült oder durch Wasser und Schlamm nicht mehr zu gebrauchen. Vor allem die Sammlerstücke aus Holz wie alte Möbel und Vitrinen seien durch das Wasser aufgequollen oder die Wucht direkt in Einzelteile zerbrochen. Diese liegen nun in der Garage und müssen entsorgt werden.
Wie hoch der Schaden ist, lässt sich noch nicht sagen. Einen groben Überblick habe man sich zwar verschaffen können. Bei jedem Durchgang falle einem aber etwas Neues auf. Bei der Flut 2021 seien sie verschont geblieben und nun habe es sie direkt ins Herz getroffen.
Nach Unwetter: Zukunft des Museums noch unklar
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Wenn die groben Arbeiten in den kommenden Tagen erledigt sind, müsse man auch erst einmal durchatmen und die Ereignisse sacken lassen, so Theo Lukas. Und dann werde sich auch zeigen, wie es mit dem Museum weitergeht. Ob sie das Museum noch einmal so herstellen können, wie es vor Sonntag war, glaubt Theo Lukas nicht. Und das zu wissen, tue ihm weh, denn schließlich sei das Museum sein Lebenswerk. Aber so viel Zeit, um es wieder aufzubauen, bleibe ihm nicht mehr.