Die IG Metall hat den Auftakt der Tarifverhandlungen in der Mittelgruppe mit einer großen Protestaktion begleitet. Rund 500 Menschen haben am Verhandlungshotel im hessischen Dietzenbach demonstriert.
Die Gewerkschaft IG Metall verlangt sieben Prozent mehr Geld für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen mit einer Pauschale von 170 Euro überproportional bedacht werden. Von den Verhandlungen betroffen sind insgesamt mehr als 400.000 Beschäftigte.
Arbeitgeber: Forderungen viel zu hoch
IG-Metall-Verhandlungsführer Jörg Köhlinger warf den Arbeitgebern "rein taktisch motiviertes Gejammer" vor. Die Energie- und Lebenshaltungskosten seien für die Menschen weiterhin hoch und die Einmalzahlungen aus dem vergangenen Tarifabschluss aufgebraucht. Für ihre Forderung habe die Gewerkschaft die wirtschaftliche Situation der Betriebe und der Beschäftigten sehr genau analysiert.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Ralph Wangemann, erklärte hingegen, die IG Metall verkenne die durchschnittliche Lage der Betriebe. Obwohl sie selbst vor einer De-Industrialisierung warne, habe die Gewerkschaft eine der höchsten Entgeltforderungen der jüngeren Vergangenheit aufgestellt.
Ab Ende Oktober Warnstreiks möglich
Wie erwartet blieb die erste Runde ohne Ergebnis. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober. Danach sind Warnstreiks möglich. Die Situation der Beschäftigten im VW-Werk Kassel-Baunatal wird in separaten Verhandlungen zum VW-Haustarif geklärt.