Zwei Wölfe laufen durch ein Gehege in einem Tierpark

Droht ein Koalitionsstreit über die Wölfe?

SPD-Fraktion für "rechtssichere Regelung" zum Töten von Wölfen in RLP

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Umweltministerin Eder (Grüne) warnt immer wieder davor, Ängste vor dem Wolf zu schüren. Er sei ein Erfolg für den Artenschutz. Doch in einem Positionspapier setzt sich die SPD-Fraktion nun für eine Regelung ein, die auch die Tötung der Tiere erlaubt.

Die SPD-Landtagsfraktion macht sich in ihrem Papier für eine "unbürokratische und rechtssichere Regelung" zum Töten von Wölfen in der Zukunft stark.

Notwendig seien eine sachliche, von Experten geleitete Diskussion und eindeutige Definitionen, sagte die Fraktionsvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler in Mainz. Wenn der Herdenschutz nicht mehr zumutbar oder praktizierbar sei, Schäden zu groß seien oder es eine Gefahr für Menschen gebe, müssten die Tiere erschossen werden dürfen, heißt es in dem Papier der größten Regierungsfraktion.

Koalitionspartner FDP unterstützt Vorstoß der SPD

Vom Koalitionspartner FDP kommt Unterstützung für die Position. Die stellvertretende FDP-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Carina Konrad sieht in dem SPD-Beschluss "einen richtigen Schritt". Die FDP setze sich bundesweit für mehr Entscheidungsfreiheit der Länder ein, insbesondere bei der Anpassung des Wolfsbestandes.

Eder stellt nächste Woche Plan für Umgang mit dem Wolf vor

Das Umweltministerium teilte dazu mit: Es gebe jetzt schon klare Regeln, um verhaltensauffällige Wölfe zu entnehmen. Bislang gebe es im Land aber keine Problemwölfe. Als Problemwolf gelten Tiere, die mehrfach Schutzzäune überwinden.

Ministerin Katrin Eder verweist immer wieder darauf, dass der Wolf eine streng geschützte Art ist. In der kommenden Woche stellt die Grünen-Politikerin den neuen Wolfsmanagementplan für das Land vor. Er liefert die Grundlage zum Umgang mit dem Raubtier auf Basis des Bundesnaturschutzgesetzes und Empfehlungen des Bundesamtes für Naturschutz.

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Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

SPD: Der Wolf wird sich ausbreiten

Im Beschlusspapier der SPD-Fraktion heißt es allerdings, eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht könne zu einem "stringenten und transparenten Verfahren" beitragen. Die Entscheidung über den Abschuss eines Wolfs dürfe aber nicht auf die unterste Ebene - die Landräte - delegiert werden, wie etwa in der Bayerischen Wolfsverordnung angelegt.

"Die Differenz zwischen Sorge vor dem Wolf und Sorge um den Wolf" werde immer größer, heißt es in dem Papier. Es brauche eine Versachlichung der Frage, wie viele und welche Wölfe in unserer Kulturlandschaft hinnehmbar seien. "Der Wolf wird sich ausbreiten", sagte Bätzing-Lichtenthäler. Ihre Fraktion bekenne sich eindeutig zur Weidetierhaltung, und auch zum Artenschutz und der biologischen Vielfalt im Land.

Die derzeit niedrige Zahl der Wolfsrisse könne schnell steigen, sagte die Fraktionschefin. Daher sei die Debatte schon jetzt notwendig.

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