Natürlich sei der Regen grundsätzlich positiv, sagt Joachim Weirich, Sprecher des Forstamts Bad Dürkheim: "Zumal es kein Starkregen ist, sondern ein schön gleichmäßig fallender Landregen." Aber erstens ist die Vegetationszeit laut Weirich weitestgehend vorbei, heißt: Die Pflanzen haben zum großen Teil nichts davon. Und zweitens ist es noch nicht wirklich viel Regen, der da bislang runtergekommen ist, zumindest nicht aus Sicht der Förster. Noch reicht es nur, um die oberen Bodenschichten zu durchfeuchten. "Ich wohne in Neustadt. Wir haben gerade hier im Garten Obstbäume gepflanzt. Wir haben etwa 50 Zentimeter Erde dafür ausgehoben, und der Boden war – wie man so schön sagt – furztrocken", so Weirich. Er hätte das selbst kaum für möglich gehalten, aber so sei es.
Trotzdem: Wanderer müssen im Pfälzerwald achtgeben
Im Forstamt Haardt in Landau ist aktuell von etwa 30 Zentimetern gut durchfeuchtetem Oberboden die Rede. "Das kann man auch sehen, wenn man gerade durch den Wald geht, dass viele Bäche zwar Wasser führen, aber keine hohen Pegelstände haben", so der Leiter Jakob Franz. Der Boden fülle seine Speicher auf und das sei grundsätzlich gut. Wenn es nach ihm ginge, dürfte es aber gern noch etwas weiter regnen. Auch wenn das bedeutet, das sein Team gerade wenig im Wald machen kann, weil der Boden zu aufgeweicht für schweres Gerät ist. Wanderer sollten das ebenfalls im Hinterkopf haben, wenn sie aktuell in den Wald gehen: Die Wege könnten rutschig werden.
So war der Sommer 2023
Den zurückliegenden Sommer bewerten beide Forstämter als besser für den Wald, als es der Sommer des Jahres 2022 gewesen ist. Das sei aber ein bisschen, wie Pest und Cholera miteinander zu vergleichen: Die Temperaturen seien auch in diesem Sommer zeitweise immer noch zu hoch gewesen.
Warme Tage in September und Oktober Immer weniger Wasser: Die Pfalz trocknet aus
Es ist Anfang Oktober und die Temperaturen bewegen sich noch über der 20-Grad-Marke. Hinzukommt der ausbleibende Regen. Während der Pfälzerwald und seine Gewässer darunter leiden, freuen sich Landwirte und Winzer.
Holger Spindler, Revierleiter im Forstamt Annweiler (Kreis Südliche Weinstraße), ist etwas optimistischer in seiner Bewertung: "Ich hatte Anfang des Jahres Schlimmeres befürchtet. Weil man schon früh gesehen hat, dass bei den älteren Bäumen die Kronen abtrocknen." Das habe sich im Laufe des Jahres glücklicherweise wieder gegeben. Aber natürlich wäre es besser – und da stimmen Spindler und seine Kollegen komplett überein – wenn es mal wieder das ganze Jahr über längere Regenphasen gäbe.
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