An ein Heizungs-Thermostat werden verschiedene Euro-Gelscheine gehalten.

600.000 Euro-Paket für Energieberatung

RLP-Sozialminister Schweitzer gegen Energie-Preisdeckel

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Die rheinland-pfälzische Landesregierung unterstützt Angebote zur Energieberatung mit zusätzlich 600.000 Euro. Forderungen aus der CDU-Fraktion nach einem Energie-Preisdeckel hat Sozialminister Schweitzer jedoch zurückgewiesen.

"Etwas zu fordern in der Hoffnung, dass andere sich die Gedanken machen, wie man es finanziert, das ist Aufgabe der Opposition", kritisierte der rheinland-pfälzische Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) im Interview bei Zur Sache Rheinland-Pfalz.

Der rheinland-pfälzische CDU-Fraktions- und Landeschef Christian Baldauf hatte sich im SWR Aktuell Sommerinterview für einen eingeschränkten Preisdeckel für Energie ausgesprochen. Der Staat solle für Bürger eine Energie-Grundmenge vorgeben, deren Preis festgeschrieben wird. Wer mehr verbrauche, müsse dementsprechend mehr zahlen.

Schweitzer sagte, Land und Bund hätten bereits Maßnahmen zur Entlastung vorgelegt, die finanziert seien: Ein 600.000 Euro-Paket, mit dem Angebote zur Energieberatung unterstützt werden.

Angebote zur Energieberatung in RLP werden ausgebaut

300.000 Euro davon gehen an die Verbraucherzentrale, um die Energieberatung auszubauen. Verbraucherschutzministerin Katharina Binz (Grüne) sagte, die Verbraucherzentrale sei die richtige Ansprechpartnerin für die Menschen im Land. Dort gebe es Information und Beratung, um sich auf steigende Preise bei Lebenshaltungs- und Energiekosten vorbereiten zu können.

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Verbraucherzentrale will besser telefonisch erreichbar werden

Der Fachbereichsleiter der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Hans Weinreuter, sagte, mit dem Geld wolle man vor allem die telefonische Erreichbarkeit verbessern. Die Leute würden sich beschweren, dass sie nicht mehr durchkämen. Es sei wahnsinnig viel los bei der Energieberatung, so Weinreuter. Auch digitale Vorträge wolle man verstärkt anbieten. Allerdings sei es schwierig, neue Energieberater zu finden, so Weinreuter. Die Verbraucherzentrale spüre hier den Fachkräftemangel.

Mit "kleinen Dingen" Energie sparen

Energieministerin Katrin Eder (Grüne) sieht Chancen in kleinen Veränderungen, die Menschen schnell und einfach umsetzen könnten, um Energie zu sparen, wie etwa das Lüften von Heizkörpern. "Wenn es uns gelingen würde, in Privathaushalten zehn Prozent des Energieverbrauchs einzusparen, dann wäre viel erreicht."

Neues Beratungsangebot in Rheinland-Pfalz

Weitere 300.000 Euro sind für ein neues Beratungsangebot mit dem Titel "Energiekrise begegnen" vorgesehen. Damit sollen unter anderem die Schuldner- und die Insolvenzberatung gestärkt werden. Schweitzer sagte, die steigenden Energiepreise seien eine drängende soziale Herausforderung, die alle Menschen im Land stark umtreibe.

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