Keime im Nudelsalat, Salmonellen in Proben eines Lokals, Draht und Splitter in Lebensmitteln - die Lebensmittel-Kontrolleure in RLP haben bei knapp 20.000 Proben etwa 2.000 beanstandet.
In 19 Fällen wurden die Proben als gesundheitsschädlich eingeordnet. Die Kommunen hätten dann Rückrufe der betroffenen Chargen veranlasst und das auch überwacht, sagte Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) bei der Vorstellung des Jahresberichts des Landesuntersuchungsamts (LUA). Sobald für Verbraucherinnen und Verbraucher ein Risiko bestehe, sei es wichtig, dass die Produkte erst gar nicht in Umlauf gelangten oder schnellstmöglich aus dem Verkehr gezogen würden.
Vegane Produkte unbedenklich
Bei der überwiegenden Anzahl der Beanstandungen ging es im vergangenen Jahr aber um falsche oder irreführende Kennzeichnungen. Das Amt untersucht mittlerweile auch Produkte, die Fleisch ersetzen sollen. Eine vegane Salami etwa, die so aussieht und so schmeckt, wie es sein soll.
Aber auch bei Fleischersatzprodukten gibt es Mängel, so das Landesuntersuchungsamt. Ein veganer Bacon überzeugt die Prüfer nicht und fällt durch. Insgesamt 45 vegane Produkte hat das Amt 2022 untersucht - die Mehrzahl war unbedenklich und kam sehr nah an das "Original" heran.
Falsche oder irreführende Kennzeichnung
Die meisten Beanstandungen wegen falscher oder irreführender Kennzeichnung seien bei Produkten festgestellt worden, die relativ neu am Markt seien, so LUA-Abteilungsleiter Thomas Bonk. Bei veganen Ersatzprodukten für Fleisch oder Fisch komme es etwa immer wieder zu irreführenden Kennzeichnungen. Ähnliches ist demnach auch bei regionalen Spirituosen und bei den boomenden Getränkeerzeugnissen auf Wasserbasis zu beobachten, die mit Frucht- oder Kräuterzusätzen leicht aromatisiert werden, erklärte der Experte.
Mehr als 190 Warnungen im Land übernommen
Das Landesamt informiert auch auf der Internetseite des Portals lebensmittelwarnung.de öffentlich über Beanstandungen und tauscht sich mit anderen Behörden über ein europaweit aktives Lebensmittel-Schnellwarnsystem aus.
Rheinland-Pfalz hat den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 191 dieser Warnungen übernommen, weil die betroffenen Waren auch ins Land gelangt waren. Dabei handelte es sich etwa um Schadstoffe in Nagellack, gefährliche Bakterien in Fischfrikadellen, erhöhte Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Sauerkirschen und Glasbruchstücke in Haselnussmus.